Detailseite
Projekt Druckansicht

Tibetische Genealogie, Verwandtschaftslinie und Reinkarnationsnachfolge: Eine religiös-politische Studie der Bar Brug-pa bKa-brgyud-pa Sekte zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288099754
 
Das beantrage Projekt befasst sich mit einer religiös-politischen Geschichte der Bar Drukpa Sekte zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert. Die Fallstudie konzentriert sich auf die intensive Konkurrenz und die zunehmenden Rivalitäten zwischen den zwei Linien, nämlich der Institution der so genannten Gyelwang Drukchen Reinkarnation und der traditionellen Abt-Nachfolge, die von der herrschenden Familie rGya von Ralung vertreten wurde. Die zwei Linien spaltete die Sekte und führte zur Verlegung des Herrscherhauses von Ralung in das Südliche Land (lho mon/lho kha bzhi) und zur Entstehung eines Einheitsstaats, Bhutan, im 17. Jahrhundert. Den Hauptuntersuchungsgegenstand stellen tibetische Quellen, die bislang noch wenig untersucht worden sind, dar. Vor allem den (Auto)Biographien der fünf Bar Drukpa Meister, die den zwei rivalisierenden Linien angehörten, d. h. des 13. Ralung Throninhabers Gyawang Drukchen II Künga Peljor (1428-1476), des 14. Ralung Throninhabers Ngawang Chögyal (1465-1540), Gyalwang Drukchen III Jamyang Chökyi Dragpa (1478-1523), Gyalwang Drukchen IV Pem karpo (1527-1592) und Gyalwang Drukchen V Pagsam Wangpo (1593-1653), wurden bisher kaum Beachtung geschenkt. Basierend auf historischen und philologischen Methodologien führt das Forschungsprojekt eine gründliche Untersuchung der gewählten tibetischen Quellen durch und strebt an, ein vollwertiges Studium der Geschichte der Bar Drukpa Schule im Verlauf jener zweihundert Jahre vorzulegen. Dadurch zielt das Projekt darauf ab, die Themen im Mittelpunkt der gegenwärtigen tibetischen Studien, nämlich die Rolle des Clans und des regionalen Herrscherhauses in der Formierung und Gestaltung der tibetischen mittelalterlichen Geschichte und die zunehmende Prävalenz der Institution der Inkarnation (yang srid), die die tibetische Theokratie vom 15. Jahrhundert an kennzeichnet, genauer zu beschreiben und die Funktion des Schreibens von Hagiographien in der Bildung der Identität einer buddhistischen Schule und der Erstellung einer Sozialgemeinschaft zu erforschen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung