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Optische und elektrische Erfassung von Entladungsphänomenen an Luftfunkenstrecken

Fachliche Zuordnung Elektrische Energiesysteme, Power Management, Leistungselektronik, elektrische Maschinen und Antriebe
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288112425
 
In Simulationsprogrammen wie ATP/EMTP stehen zur Simulationen von Blitzeinschlägen im Elektroenergienetzen lediglich mathematisch ungenaue Modelle für die Berechnung von schnellveränderlichen Vorgängen zur Verfügung. Dieser Mangel beruht auf die Unkenntnis der physikalischen Vorgänge des Überschlags der Isolatoranordnung infolge eines Blitzeinschlages in eine Freileitung. Alternativ werden für die Isolationskoordination Werte der Überschlagspannung angenommen, die mit einem hohen Sicherheitsfaktor beaufschlagt werden. Um diese Unzulänglichkeit zu beheben, besteht das Hauptanliegen dieses Forschungsvorhaben darin, die ablaufenden Prozesse beim Überschlag der Isolatoranordnung infolge von Blitzeinschlägen im Elektroenergienetzen messtechnisch zu erfassen und physikalisch zu beschreiben.Zur Erweiterung der physikalischen Erkenntnisse des Blitzüberschlages wird eine bereits entwickelte Messanordnung, die eine Spitze-Spitze-Elektrodenanordnung darstellt, genutzt. Neben der Spannung können die Ströme an beiden Spitzenelektroden synchron gemessen werden. Der häufig zu betrachtende Überschlag einer Isolatoranordnung wird durch den Durschlag einer Spitze-Spitze-Elektrodenanordnung nachgebildet.Die Besonderheit liegt darin, nicht nur den Durchschlagstrom, sondern auch die Ströme vor dem Durchschlag zu erfassen. Nach der Durchführung einer Vielzahl von Messungen werden diese bezüglich der Parameter Ladungsumsatz, Ausbreitung der Ladungsträger im Raum und der Polarität ausgewertet und mit bereits durchgeführten Untersuchungen der Spitze-Platte-Elektrodenanordnung verglichen.Im Ergebnis der empirischen und statistischen Auswertungen sollen die einzelnen Phasen des Durchschlags für die Spitze-Spitze-Elektrodenanordnung bei standardisierter Blitzstoßspannung identifiziert und beschrieben werden. Diese bilden die Basis für eine Modellierung der physikalischen Prozesse des Blitzdurchschlags im Detail.Um auftretenden Blitzeinschlägen an realen Isolatoranordnungen Rechnung zu tragen, besteht weiterhin das Vorhaben, die Grundlagen des Durchschlagprozesses bei Verwendung von nicht-standardisierte, oszillierende Blitzstoßspannungen zu schaffen. Hierzu wird eine Erweiterung des Messaufbaus vorgenommen, welche auch im Rahmen dieses Vorhabens umgesetzt werden soll. Nachfolgend sollen Messungen durchgeführt werden, welche den Unterschied im Entladungsverhalten zu standardisierter Blitzstoßspannung aufzeigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Großgeräte Hochgeschwindigkeitskamera
Gerätegruppe 5430 Hochgeschwindigkeits-Kameras (ab 100 Bilder/Sek)
 
 

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