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Klavierkultur und Kosmopolitismus. Eine Globalgeschichte von Tasteninstrumenten, 1850-1930

Antragsteller Dr. Claudius Torp
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288540761
 
Anhand einer Globalgeschichte von Tasteninstrumenten zwischen 1850 und 1930 beschäftigt sich das Projekt mit der europäischen Kunstmusik im Spannungsfeld ihrer kulturellen Besonderheit und globalen Resonanz. Auf der einen Seite entfaltete die europäische Kunstmusik im Untersuchungszeitraum erhebliche kosmopolitische Anziehungskraft. Der Handel mit Tasteninstrumenten nahm globale Dimensionen an. Auf der anderen Seite waren das Klavier und seine Derivate, das Harmonium und das selbstspielende Pianola, sehr ungleichmäßig über den Globus verteilt. Zudem unterschied sich die kulturelle und soziale Rolle, die sie spielten, je nach dem Kontext ihrer Aneignung. In welchem Ausmaß trugen transkulturelle musikalische Begegnungen zum Aufstieg einer globalen Kultur europäischer Provenienz bei, und wie veränderte sich die Klavierkultur im Zuge ihrer lokalen Aneignung? Das Projekt zeichnet nicht nur die globale Topographie des Musiktransfers anhand der zentralen Institutionen des Instrumentenhandels und der Konservatorien nach, es untersucht auch ein weites Spektrum musikalischer Kontaktzonen, indem es die Rolle der Tasteninstrumente in den USA, Südafrika, Indien und Japan in Fallstudien analysiert. Die Geschichte des Klaviers unter dem Blickwinkel einer Glokalisierung materieller Kultur zu schreiben ermöglicht es zugleich, den Begriff des Kosmopolitismus zu historisieren. Zahlreiche Archive, Bibliotheken und Musiksammlungen bieten der Untersuchung eine breite empirische Grundlage, die vom Unternehmensarchiv über autobiographisches Material bis zur Musikpublizistik reicht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Japan
Kooperationspartner Professor Toru Takenaka
 
 

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