Detailseite
Projekt Druckansicht

Eigentumsgeschichte(n): Land als Eigentum in Indigenen und Nationalen Narrativen in den USA

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288799248
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt untersuchte zentrale Erzählungen und narrative Formen in der U.S.-amerikanischen Kultur, in denen Land als Eigentum legitimiert, beansprucht, verhandelt, aber auch in Frage gestellt wird. In der Selbstwahrnehmung der sich formierenden anglo-amerikanischen Siedlerkultur seit dem 17. Jahrhundert waren die territoriale und materielle Aneignung von Land und seine produktive Kultivierung zentrale Elemente der politischen und moralischen Legitimation des kolonialen Projekts vor allem gegenüber den Ansprüchen anderer Kolonialmächte auf der einen, und gegenüber den Eigentumsrechten und -ansprüchen indigener Gemeinschaften auf der anderen Seite. Ein Schwerpunkt des Projekts lag auf daher auf jenen Eigentumserzählungen, die im Zusammenhang der Legitimation des sogenannten Indian Removals betrachtet werden müssen, also der erzwungenen Umsiedlung und Vertreibung indigener Stämme, die 1830 zu einer zentralen Strategie auch der nationalen Politik der USA wurde. Das Projekt versuchte, in einer historisch komplementären Sicht in zwei Teilprojekten sowohl jene Eigentumserzählungen der anglo-amerikanischen Siedlerkultur in den Blick zu nehmen, durch welche die Aneignung indigener Lebensräume vorbereitet und legitimiert wurden, als auch die Gegenerzählungen der betroffenen Stämme und Gemeinschaften in den Blick zu nehmen, die seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart auf diese grundlegende Enteignung von Land reagierten und immer noch reagieren. Gegenstand der komplementären historischen Untersuchung waren dabei sowohl Rechtstexte, literarische Texte wie auch historiographische Texte, welche nicht nur im unmittelbaren Bezug zum historischen Ereignis des Indian Removals selbst standen, sondern entweder vorgreifend oder in Reaktion auf die Vertreibung und Enteignung nativer Gemeinschaften verfasst wurden und gelesen werden können. Das Projekt konnte auf Grundlage dieser ebenso innovativen wie effektiven Konvergenz der Teilprojekte aufweisen, wie nachhaltig und resonant Land als Eigentum in der U.S.-amerikanischen Gesellschaft und Kultur (weiter-) erzählt wurde und wird und immer noch als grundlegendes konstitutives Narrativ verstanden und auch hinterfragt wird. Die U.S-amerikanische Kultur hat eine besondere Beziehung zu Land als Eigentum, die sich in vielfältiger Weise und in unterschiedlichsten Diskursen realisiert - und die vor allem im Vergleich mit europäischen Eigentumserzählungen weiter untersucht werden könnte und sollte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • "From Domestic Dependency to Native Cultural Sovereignty: A Legal Reading of Gerald Vizenor’s Chair of Tears." Native American Survivance, Memory, and Futurity: The Gerald Vizenor Continuum. Ed. Birgit Däwes, Alexandra Hauke. New York: Routledge, 2017. 119-34
    Meyer, Sabine N.
  • "From Federal Indian Law to Indigenous Rights: Legal Discourse and the Contemporary Native American Novel on the Indian Removal." Law & Literature 29.2 (2017): 269-90
    Meyer, Sabine N.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/1535685X.2016.1246902)
  • "Law and the Map: Indigenous Art and the Remapping of the Settler State." Law and the Arts: Elective Affinities and Relationships of Tension. Ed. Werner Gephardt, Jure Leko. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 2017. 315-40
    Meyer, Sabine N.
  • "Savage Properties and Violent Forms: Christopher Brooke’s Poem on the Late Massacre in Virginia (1622) and the Discourse on Civility and Possession in Early Modern America." Amerikastudien/American Studies. 62.2 (2017) 169-90
    Schneck, Peter
  • "James Fenimore Cooper The Pioneers, or The Sources of the Susquehanna, a Descriptive Tale." Handbook of the American Novel of the Nineteenth Century. Ed. Christine Gerhardt. Berlin / Boston: de Gruyter Mouton: 2018. 160-82
    Schneck, Peter
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110481327-010)
  • "Das Recht der Entrechteten: Literatur und die Erfindung der Menschenrechte." Ed. Radhika Natarajan. Sprache, Flucht, Migration. Wiesbaden: Springer, 2019. 447-470
    Schneck, Peter
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/978-3-658-21232-2_7)
  • "Owners and Others: Proper Citizens and Migrants without Properties." Amerikastudien/American Studies 65.4 (2020): 463-89
    Schneck, Peter
    (Siehe online unter https://doi.org/10.33675/AMST/2020/4/9)
  • We the People? The United States and the Question of Rights. Heidelberg: Winter, 2020
    Irina Brittner, Meyer, Sabine N., and Peter Schneck, eds.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung