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Systematische Analyse der Translation von Leitlinienempfehlungen in Qualitätsindikatoren und Erarbeitung eins evidenz- und konsensbasierten Standards
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Edmund A. M. Neugebauer; Dr. Monika Nothacker; Professor Dr. Jochen Schmitt
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 289625106
Für die Messung der Behandlungsqualität werden in der gesamten medizinischen Versorgung Qualitätsindikatoren eingesetzt. Jedoch existiert zum einen keine einheitliche systematische Methode zur Erstellung und Validierung dieser Qualitätsindikatoren. Zum anderen ist für die Überprüfung der definierten Qualitätsindikatoren in der Routineversorgung bislang kein allgemeiner Evaluationsansatz vorhanden. Dies erschwert die Interpretation der medizinischen Versorgungsqualität anhand von Qualitätsindikatoren durch Patienten, Ärzte und Kostenträger. Leitlinien sind sektorenübergreifend akzeptiert und dienen dem Wissenstransfer von Studienevidenz in die Routineversorgung. Goldstandard in Deutschland stellen S3-Leitlinien (S3-LL) dar. Vorarbeiten der Antragssteller zeigen, dass S3-LL häufig keine Qualitätsindikatoren enthalten. Werden Qualitätsindikatoren in S3-LL definiert, so existiert keine einheitliche Systematik bei der Entwicklung. Die geringe bzw. fehlende Evidenz zur Standardisierung der Entwicklung, Performance und Evaluation von Qualitätsindikatoren stellt eine wesentliche Barriere der tatsächlichen medizinischen Versorgungsqualität dar und erschwert dadurch die Umsetzung der gesundheitspolitischen Ziele einer qualitativ hochwertigen Versorgung. Das geplante Forschungsprojekt untersucht zunächst anhand von Methoden der systematischen Evidenzsynthese und von qualitativen Methoden - die derzeitige Praxis der Translation von Prozessen und Zielkriterien klinischer Studien in Qualitätsindikatoren von S3-Leitlinien, - die gestellten Anforderungen an und - die Evidenz zu deren Güte bzw. Performance sowie deren Nutzung und Evaluation. Daran anknüpfend soll auf der Grundlage einer qualitativen Konsensstudie die Entwicklung und Konsentierung eines methodisch fundierten Standards für die evidenzgeleitete Entwicklung, Validierung und Nutzung von Qualitätsindikatoren in Leitlinien unter Einbeziehung der relevanten Interessensvertreter erfolgen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Stefanie Deckert; Dr. Thomas Petzold; Professor Dr. Dawid Pieper