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Modellierung von Stabilität im Mobilitätsverhalten

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 298205327
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt wurde untersucht, wie stabil über die Zeit bei Verkehrsteilnehmern die Wahl von Zielen und Verkehrsmitteln ist. Diese Stabilität muss man kennen, wenn man abschätzen will, wie stark sich Änderungen im Verkehrssystem auf das Verhalten der Bevölkerung auswirken; je stabiler das Verhalten ist, desto weniger werden sich Maßnahmen auswirken. Grundlage der Untersuchung waren Befragungsdaten aus dem Deutschen Mobilitätspanel, bei dem seit 1994 jedes Jahr etwa 2000 Personen über Ihr Verkehrsverhalten im Lauf einer Woche befragt wurden. Um die Stabilität des Verhaltens messen zu können, wurde zunächst untersucht, mit welchen Kennzahlen man Stabilität quantitativ beschreiben kann. Dazu wurden zahlreiche Ansätze aus der Literatur gesammelt und auf die Befragungsdaten angewendet. Von diesen Maßen wurden dann einige zur weiteren Verwendung im Projekt ausgewählt. Die Stabilität sollte aber nicht nur beschrieben werden, sondern sie sollte auch in einem Verkehrsplanungsmodell modelliert werden. Dazu wurden verschiedene Ansätze untersucht, wie man in die üblichen Wahlmodelle für Verkehrsmittel und Ziele Stabilität einbauen kann. Am besten hat sich dabei ein Mixed-Logit-Modell bewährt. Im Projektverlauf hat sich gezeigt, dass mit den Daten des Mobilitätspanels die Stabilität bei der Verkehrsmittelwahl gut untersucht werden kann, dass der Berichtszeitraum von einer Woche bei der Befragung nicht ausreicht, um eine vergleichbare Untersuchung bei der Zielwahl möglich zu machen. Die weiteren Arbeiten mussten sich deshalb auf die Verkehrsmittelwahl beschränken. Das wesentliche Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Wirkung von verkehrsplanerischen Eingriffen wie z.B. die Änderung der Fahrpreise im öffentlichen Verkehr in Verkehrsmodellen deutlich überschätzt wird, wenn sie nicht eine explizite Abbildung der Stabilität in den Verkehrsmittelwahlmodellen enthalten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2017). Incorporating Stability of Mode Choice into an Agent- Based Travel Demand Model. Proceedings of the International Conference on Practical Applications of Agents and Multi-Agent Systems (PAAMS), Porto, Portugal, 21-23 June 2017. Ed.: J. Bajo, 28–39, Springer
    Mallig, N.; Vortisch, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/978-3-319-60285-1_3)
  • (2017). Measuring stability of mode choice behavior. Transportation research record, (2664), 1–10
    Mallig, N.; Vortisch, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3141/2664-01)
  • (2018). Are Activity Patterns Stable or Variable? Analysis of Three-Year Panel Data. Transportation research record, 2672 (47), 46–56
    Hilgert, T.; Behren, S. von; Eisenmann, C.; Vortisch, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1177/0361198118773557)
  • (2019): Modellierung von Stabilität in der Verkehrsmittelwahl in einem mikroskopischen Verkehrsnachfragemodell. Dissertation am Karlsruher Institut für Technologie. ISBN: 9783754129913
    Mallig, N.
  • (2020). Understanding social processes of shopping destination choice - An approach to model stability and variability. Transportation Research Interdisciplinary Perspectives, 7, Article: 100183
    Puhe, M.; Briem, L.; Vortisch, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.trip.2020.100183)
 
 

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