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Empathiedefizit chronisch depressiver Patienten nach emotionaler Aktivierung
Antragsteller
Dr. Stephan Köhler
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 298523180
Ziel des Forschungsprojekts ist es, Unterschiede in der Empathiefähigkeit nach individueller emotionaler Aktivierung zwischen Patienten mit einer chronischen Depression und frühkindlicher Traumatisierung sowie Patienten mit einer episodischen Depression und einer gesunden Kontrollgruppe festzustellen. Bisherige Untersuchungen zu Defiziten in der Empathiefähigkeit bei Patienten mit einer Depression sind widersprüchlich. Insbesondere für Patienten mit einer chronischen Depression wird postuliert, dass sich ein Empathiedefizit erst nach individueller emotionaler Aktivierung, basierend auf spezifischen Erfahrungsmustern, demaskiert. Dieses wird, im Unterschied zu episodisch depressiven Patienten, klinisch sowohl durch Patienten als auch Therapeuten beschrieben, ohne dass diese Annahmen bisher wissenschaftlich untermauert wurden. Daher soll basierend auf spezifischen frühen traumatisierenden Erfahrungen des Probanden ein Skript erstellt werden, welches nach Darbietung zu einer emotionalen Aktivierung führt und an eine Empathieaufgabe gekoppelt ist. Zusätzlich sollen neurobiologische Korrelate einer spezifischen emotionalen Stressaktivierung wie die Cortisol-Stress-Achse sowie des Oxytocinsystems untersucht werden. Mögliche Empathiedefizite bei Patienten mit chronischer Depression nach individueller Aktivierung haben eine hohe Relevanz für die Differentialdiagnose depressiver Erkrankungen, woraus perspektivisch wichtige Hinweise für eine differentielle Therapieindikation resultieren. Daher soll als Nebenfragestellung die Veränderbarkeit dieser Empathiedefizite durch das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), eine spezifische Psychotherapie zur Behandlung der chronischen Depression, in dieser Patientengruppe vor und nach einer bereits implementierten CBASP-Behandlung untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen