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Die institutionalisierten Geisteswissenschaften im China der 1950er Jahre

Fachliche Zuordnung Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30245125
 
Das Vorhaben untersucht die bisher vernachlässigten Inhalte und Regeln des Arbeitens in den institutionalisierten Geschichts- sowie Literaturwissenschaften und der Philosophie in einer Gesamtschau. Der Focus liegt auf den 1950er Jahren, deren Erbe bis heute nachwirkt. Die Wechselwirkung zwischen Parteilinie und Fachdiskurs wird zum einen inhaltlich analysiert. Zum anderen werden Elemente und Muster der rituellen Kommunikation herausgestellt. Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen dienen als Hintergrundquelle, da die Parteiarchive nicht zugänglich sind. Die Rolle der Intellektuellen im Prozess der Ideologisierung soll dabei jenseits vom üblichen Täter-Opfer-Schema neu gedeutet werden. Der Maoismus wird entpersonalisiert und als Prozess verstanden, der vor 1949 begann. Es werden Faktoren betrachtet, die zu einer Zusammenarbeit zwischen den Intellektuellen und der Partei nach 1949 führten. Außerdem werden die sowjetischen und chinesischen Einflüsse vor 1949 auf die spätere Entwicklung beleuchtet, um die Begriffe Maoismus/Stalinismus neu voneinander abzugrenzen und differenzierter als bisher auf die Frage nach Orthodoxie und Sinisierung des Marxismus unter Mao einzugehen. Das Vorhaben basiert erstens auf einer qualitativ-inhaltlichen Analyse der Diskurse, zweitens auf Ansätzen der Ritenforschung und drittens auf der Stalinismusforschung. Es trägt dazu bei, für Anzeichen eines politischen Richtungswechsels, die in China heute ähnlich wie in den 1950ern in den Wissenschaften sichtbar werden, zu sensibilisieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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