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Die Mero Ikojts und der Wind. Indigene Perspektiven auf erneuerbare Energie in Mexiko
Antragstellerin
Professorin Dr. Eveline Dürr
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310038888
Im Zuge des weltweit ansteigenden Energieverbrauchs und der Verknappung fossiler Ressourcen ist die Erschließung von erneuerbaren Energiequellen verstärkt ins Zentrum des öffentlichen und wirtschaftlichen Interesses gerückt. Von dieser Entwicklung sind auch indigene Gemeinschaften betroffen, auf deren Territorien mittels technologischer Großprojekte entsprechende Energiequellen gefördert werden. Allerdings ist bislang über das Verhältnis von Indigentität und erneuerbare Energie wenig bekannt. Das vorliegende Projekt untersucht indigene Vorstellungen von 'Wind' und 'erneuerbarer Energie' im Kontext eines Konfliktes um die Errichtung eines Windparkprojekts am Isthmus von Tehuantepec in Mexiko. Drei Forschungsfelder stehen dabei im Mittelpunkt: erstens die Beziehung zwischen Wind, Identität und Ökonomie, zweitens das Werden von Indigenität und drittens die auf unterschiedlichen Ontologien basierenden Vorstellungen von Energie der beteiligen Akteure. Ziel des Projekts ist es, sowohl einen neuen Blickwinkel auf die - in der Regel konfliktreichen - Beziehungsstrukturen zwischen Akteuren mit unterschiedlichen Interessen der Ressourcennutzung zu werfen, als auch neue Einsichten in die weltbildspezifische Verfasstheit von Naturphänomenen und erneuerbarer Energie zu liefern. Das Forschungsvorhaben will damit die komplexen, sich stetig im Wandel befindenden Wechselbeziehungen zwischen Menschen, Natur, Wissen und Technologien im Feld erneuerbare Energien besser verstehen und anhand konkreter Konstellationen als Assemblage analysieren. Außerdem hinterfragt dieses Projekt durch die gleichberechtigte Anerkennung multipler Ontologien die 'Moderne' als richtig und verbindlich. Damit soll es auch gelingen, eine differenzierte Perspektive auf Interaktionen zwischen indigenen Gruppen, staatlichen Akteuren und transnationalen Unternehmen zu werfen, die unterschiedliche, sich im Widerstreit befindliche, Naturvorstellungen reflektieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen