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Von der Wahrnehmungsforschung zur Erfahrungsästhetik: Die musikalisch-klangliche Konstruktion des Raums und ihre Technik
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Martha Brech
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310514718
Auditiver Raum hat zahlreiche Facetten und ist in seiner Darstellung meist auf die individuel-le Position eines Hörers bezogen; seit Anfang der 1920er Jahre kann er mit apparativen Mit-teln produziert und gestaltet werden. Bis zum Ende der Analogzeit (bis ca. Mitte der 1980er Jahre) entstanden zahlreiche sehr verschiedene elektroakustische Geräte, Produktions- und Simulationsweisen, die Audiokünstler und Komponisten in ihren Arbeiten nutzen konnten. In spatialen Audioarbeiten orientiert sich ihr Einsatz am jeweiligen künstlerischen Raumkonzept, das zugleich von der genutzten Technik determiniert wird. Insgesamt existiert eine Vielzahl verschiedener auditiver Raumdarstellungen und -konstruktionen, die auch auf sehr unterschiedliche Weise die individuelle Wahrnehmung der Hörer berücksichtigen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die mit technischen Mitteln erzeugten auditiven Raumkonstruktionen im historischen Verlauf darzustellen und zu klassifizieren sowie die Folgen dieser Entwicklung für die ästhetische Theorie nachzuzeichnen. Dazu werden zunächst mehrere elek-troakustische Raumkompositionen und Klangkunstarbeiten aus der Analogzeit in Hinblick auf die künstlerische Konzeption und Darstellung des hörbaren Raums sowie die Anwendung und ggf. Weiterentwicklung der technischen Vorgaben (und Geräte) auf der Basis von Partituren, Skizzen, Interviews, Ton- und Videoaufzeichnungen etc. analysiert. Ihre Auswahl berücksichtigt den Einsatz der in der ersten Projektphase dokumentierten spatialen Geräte und Produktionsweisen, die verschiedenen Hörperspektiven und die Entstehungszeit. Im letzten Arbeitspunkt wird das Verhältnis der raumbezogenen Audioarbeiten zur Erfahrungs- und Wahrnehmungsästhetik betrachtet, die im gleichen Zeitraum entstand.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
