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Feministische Geographien des new materialism
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Oßenbrügge, seit 10/2018
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310771940
Feministische Ansätze haben sowohl in den Sozial- als auch den Naturwissenschaften wegweisende theoretische Impulse und Entwicklungen hervorgebracht. Auch gegenwärtig ermöglicht ein in feministischen Debatten wurzelnder Ansatz neue, wertvolle Konzeptionen gesellschaftlicher Probleme: der new materialism, der der Wirkmächtigkeit von Materialität in sozialen wie natürlichen Prozessen besondere Aufmerksamkeit schenkt. Der Ansatz zielt darauf ab, in Fortführung feministischer Arbeiten Dualismen jeglicher Art (bspw. zwischen Geschlechtern oder zwischen Kultur und Natur) zu überwinden. Dieser jüngste Beitrag feministischer Theoriebildung hat in die Humangeographie bislang kaum Eingang gefunden, obwohl er Kern-fragen der Disziplin wie das komplexe Wechselspiel zwischen Mensch und Natur aufgreift. Das beantragte wissenschaftliche Netzwerk hat zum Ziel, die feministischen Bezüge und Denktraditionen des new materialism freizulegen, den Ansatz für die deutschsprachige Humangeographie fruchtbar zu machen und gleichzeitig in die internationale feministische Theoriebildung zurückzuwirken, indem das Netz-werk Beiträge zur Analyse von Materialität kollaborativ erarbeitet. Um diese "feministischen Geographien des new materialism" entfalten zu können, strukturieren drei aufeinander aufbauende Teilziele das Vorgehen des beantragten Netzwerkes: (1) die detaillierte Rekonstruktion feministisch-materialistischer Ansätze und eine Systematisierung der Kontinuitäten zwischen älteren und aktuellen Debatten um Materialität; (2) die reflektierte Übertragung der feministischen Theoriearbeit zum new materialism auf die humangeographische Theoriebildung sowie auf entsprechende empirische Forschungsdesigns; und (3) die Rückführung der diskutierten Erkenntnisse in die internationale feministische Theoriebildung zu Materialität.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Beteiligte Person
Professorin Dr. Nadine Marquardt
Ehemalige Antragstellerin
Professorin Dr. Anne Vogelpohl, bis 9/2018