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Ultraschallvokalisationen bei Laborratten: Verhalten, Pharmakologie und neuronale Korrelate

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2006 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 31087583
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Ratten und Mäuse stellen die beiden Gattungen dar, die international am häufigsten in den Verhaltensneurowissenschaften untersucht werden, sei es im grundlagenwissenschaftlichen Bereich oder bei präklinischen Modellen psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen (wie Angst, Depression, Autismus, Sucht, Morbus Parkinson). Diese weite wissenschaftliche Verbreitung macht es notwendig, dass man die Besonderheiten dieser Spezies sehr gut versteht, insbesondere im Verhalten und dessen neurobiologischen Grundlagen. So ist zwar seit den 50er Jahren des 20. Jahrhundert bekannt, dass Mäuse und Ratten im Ultraschallbereich, d.h. in Frequenzbereichen oberhalb der menschlichen Wahrnehmung, Rufe aussenden können, doch blieb vieles bezüglich der Funktionen und Mechanismen dieser Ultraschallrufe lange unklar. Technische Entwicklungen haben es inzwischen aber nicht nur wenigen Spezialisten möglich gemacht, solche Rufe a) exakt zu messen und zu quantifizieren und b) solche Signale auch mittels Playbacktechnik darbieten zu können. Ultraschallmessungen bei Nagern sind daher inzwischen international sehr verbreitet und die derzeit vorherrschenden Theorien besagen (vereinfacht), dass bestimmte Rufklassen a) als Indikatoren des affektiven und motivationalen Zustands dienen können, und/oder b) verschiedene kommunikative Funktionen haben, z.B. als positives soziales Signal unter Artgenossen. Eine der wichtigen und auch erfolgreich durchgeführten Aufgaben des Projektes war es denn auch, ein Testparadigma zu entwickeln, mit dem mittels Playbacktechnik die Effektivität bestimmter Rattenrufe als Warnsignal (sogenannte 22-kHz-Rufe) oder als Annäherungssignal (sogenannte 50-kHz-Rufe) unter experimentell kontrollierten Bedingungen untersucht werden kann, und diese Technik dann sowohl für Verhaltensuntersuchungen als auch psychopharmakologische und neurobiologische Untersuchungszwecke einzusetzen, die diverse Hinweise für die Rolle verschiedener limbischer Hirnstrukturen (wie Nucleus accumbens und Amygdala) und Neurotransmitter (Dopamin, endogene Opiate, Acetylcholin) erbrachten. Weiterhin konnte in einer Reihe von Untersuchungen gezeigt werden, dass Ultraschallrufe sehr stark von genetischen Faktoren, bestimmten Vorerfahrungen und situativen Merkmalen abhängen und dass individuelle Unterschiede z.B. in Krankheitsmodellen nicht nur als Outcome-Maße dienen können, sondern auch als Prädiktoren (Vulnerabilität, Resistenz). Auf Basis dieser und nachfolgender Arbeiten ist es der Arbeitsgruppe gelungen, sich prominent in der internationalen verhaltensneurowissenschaftlichen Fachszene zu etablieren; unter anderem veranstaltet die Arbeitsgruppe seit 2012 in 2-jährigem Abstand international besuchte Kurse für Doktoranden und Postdoktoranden (Social Neuroscience in Rodents: Behavior and Communication from Pups to Adults), die Ultraschallrufe bei Ratten und Mäusen als Schwerpunkt haben.

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