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Johann Fischarts "Daemonomania Magorum". Kommentar zur deutschen Übersetzung von Bodins Dämonologie

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313271342
 
Ziel des Projektes ist die ausführliche interdisziplinäre Kommentierung von Johann Fischarts "Daemonomania Magorum" (Erstausgabe 1581), einer Übersetzung der "Démonomanie des sorciers" des französischen Juristen und Staatstheoretikers Jean Bodin (Erstausgabe 1580). Dieses zentrale Werk gelehrter Hexenliteratur vereint auf fast 800 Druckseiten in enzyklopädischem Ausmaß umfassende Felder wissensvermittelnder Literatur der antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellen und zeitgenössische Prozessberichte, um diese für den Hexendiskurs des 16. Jahrhunderts nutzbar zu machen und sie gegen den von Johann Weyer in "De Praestigiis Daemonum" (Erstausgabe 1563) angeführten Melancholiediskurs zu instrumentalisieren. Bodins komplexer Text greift auf die verschiedensten Wissensfelder der frühen Neuzeit aus: unter anderem auf die Rechtswissenschaft, Medizin, Theologie, Philosophie, diverse Philologien sowie den zeitgenössischen dämonologischen Diskurs. In der interessengeleiteten, mit umfassenden Erweiterungen versehenen deutschen Übertragung erfolgen kulturelle Transformationen und signifikante konfessionelle Anpassungen. Der Text ist insofern Dokument transkultureller und zwischen verschiedenen Wissensfeldern operierender Transformationsprozesse im frühneuzeitlichen Europa, jedoch als solcher bislang kaum gewürdigt worden.Auch eine philologische Erschließung des Textes steht aus. Ziel ist es, den Lesern unterschiedlicher Disziplinen einen Zugang zu diesem komplexen Text zu ermöglichen, welcher vor allem durch die von zahlreichen Einschüben verschattete Argumentationsstruktur und die hohen Anforderungen an das mitzubringende Vorwissen erschwert wird. Angestrebt wird ein in hohem Maße konsultierbarer Kommentar, der gleichermaßen Quellenerschließung betreibt und eine dämonologische Quellenhermeneutik nachvollziehbar macht, die sprachliche Produktivität der Übersetzung würdigt und Interpretationshilfen bereitstellt.Vorarbeiten sind bereits durch das Erstellen einer Edition und die Grundlagenarbeit am Kommentar geleistet worden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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