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SPP 2041: Computational Connectomics
Fachliche Zuordnung
Biologie
Informatik, System- und Elektrotechnik
Mathematik
Medizin
Physik
Informatik, System- und Elektrotechnik
Mathematik
Medizin
Physik
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313856816
Das Gehirn ist ein komplexes Netzwerk aus Milliarden von Nervenzellen, das die Grundlage unserer kognitiven Fähigkeiten ist. Die Struktur dieses Netzwerks zu verstehen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Verständnis seiner Funktion. Das Connectomics Feld hat das Ziel, eine umfassende Beschreibung der Verschaltung aller Komponenten des Gehirns zu gewinnen. Derzeit werden große Anstrengungen unternommen, um die Netzwerkstruktur des Gehirns auf verschiedenen Skalen zu untersuchen: von der detaillierten Konnektivität lokaler Schaltkreise von wenigen Neuronen bis zu den Verbindungen zwischen ganzen Hirnarealen, die hunderte Millionen von Nervenzellen umfassen. Die Multiskalen-Struktur wird sowohl auf anatomisch-struktureller Ebene untersucht, als auch auf der funktionellen Ebene, die durch die Aktivitätsmuster der neuronalen Elemente definiert wird. Da sich sowohl anatomische als auch funktionelle Verbindungsmuster über verschiedene Zeitskalen hinweg verändern, ist auch die Dynamik der Konnektivität des Gehirns und ihre Beziehung zu Entwicklung, Lernen und Adaptation von großer Bedeutung. Fortschritte bei den experimentellen Methoden sowie der Informationstechnologie haben zu verbesserten Rekonstruktionen von Schaltkreisen auf allen Skalen in verschiedenen Spezies geführt. „High throughput“-Ansätze liefern Datensätze von nie dagewesener Größe in nie dagewesener Geschwindigkeit. Aber genauso wie die Entschlüsselung des Genoms nicht bedeutet hat, dass wir nun genetische Netzwerke verstehen, wird das Kartieren des Gehirns nicht bedeuten, dass wir dadurch seine Funktion verstehen. Um größtmöglichen Gewinn aus den neuen technologischen Entwicklungen zu schlagen, muss die Verfeinerung experimenteller Methoden von entsprechenden theoretischen Entwicklungen begleitet werden. Insbesondere, in dem Maße wie die experimentellen Techniken reifen, gibt es einen wachsenden Bedarf für die Entwicklung neuer rechnerischer Ansätze um die automatische Rekonstruktion der Verschaltungspläne, die mit verschiedenen experimentellen Ansätzen gewonnen werden, zu erleichtern, die Kuration und open-access Verbreitung von großen Datensätzen zu unterstützen, die komplexen Netzwerkstrukturen systematisch zu untersuchen und diese Datensätze im Computer zu modellieren und schließlich zu verstehen. Das Computational Connectomics Schwerpunktprogramm stellt sich dieser wachsenden Herausforderung und wird unser Verständnis der Beziehung zwischen detaillierter Hirnstruktur und Funktion verbessern.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Japan, Spanien
Projekte
- Analyse und Modellierung des circadianen Schrittmacherzentrums der Madeiraschabe (Antragstellerinnen / Antragsteller Herzel, Hanspeter ; Stengl, Monika )
- Clinical Connectomics: Ein Netzwerkansatz zur tiefen Hirnstimulation (Antragstellerinnen / Antragsteller Hamker, Fred Henrik ; Kühn, Andrea ; Ritter, Petra )
- Computergestützte und physiologische Ansätze für die Untersuchung des Angstkonnektoms in Primaten (Antragsteller Dayan, Peter )
- 'Connectome' basierte Modellierung zur Erforschung von skalenübergreifenden Prozessen beim Schlaganfall (Antragstellerinnen / Antragsteller Gerloff, Christian ; Ritter, Petra )
- Connectomics-basierte Modellierung der inneren Retina (Antragsteller Berens, Philipp ; Briggman, Ph.D., Kevin ; Euler, Thomas )
- Das dynamische Konnektom der Sprache in Gehirn (Antragstellerinnen / Antragsteller Anwander, Alfred ; Deco, Gustavo ; Friederici, Angela ; Knösche, Thomas )
- Das dynamische Konnektom: Dynamik des Lernens (Antragsteller Kaschube, Matthias ; Rumpel, Simon ; Triesch, Jochen )
- Das Sprach-Konnektom von Gehirntumorpatient*innen (Antragstellerinnen / Antragsteller Fekonja, Lucius ; Picht, Thomas ; Ritter, Petra )
- Die Rolle dynamischer funktioneller Konnektivität für semantische und emotionale Aspekte natürlicher Gedankenvorgänge (Antragsteller Schuck, Nicolas )
- Ein umfassendes mikrostrukturelles Connectom des menschlichen Gehirns (COMIC): Von langen Nervenfasern zu kurzen Assoziationsfasern (Antragstellerinnen / Antragsteller Kirilina, Evgeniya ; Mohammadi, Siawoosh ; Morawski, Ph.D., Markus ; Weiskopf, Nikolaus )
- Funktionelle Connectomic des neuralen Schaltkreises für die Verarbeitung des optischen Flusses im Zebrabärbling (Antragstellerinnen / Antragsteller Denk, Winfried ; Kubo, Fumi )
- Heterogenität von Zytoarchitektur, Chemoarchitektur und Konnektivität in einem großskaligen Computermodell der menschlichen Großhirnrinde (Antragstellerinnen / Antragsteller van Albada, Sacha Jennifer ; Dickscheid, Timo ; Hilgetag, Claus Christian )
- Hochauflösende Konnektivitätsanalyse von CA3/ DG Engrammen: vom Verhalten zur Struktur (Antragsteller Beck, Heinz ; Kubitscheck, Ulrich ; Schwarz, Ph.D., Karl Martin )
- Individuelle Vorhersage kognitiver Funktion bei Gesundheit und zerebraler Mikroangiopathie unter Anwendung von maschinellem Lernen auf das strukturelle und funktionelle Konnektom des Gehirn (Antragsteller Eickhoff, Simon ; Thomalla, Götz )
- Konnektom der nächsten Generation: Schicht- und Frequenzspezifität (Antragsteller Scheffler, Ph.D., Klaus ; Siegel, Markus )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Triesch, Jochen )
- Multiskalen-Analyse und Modellierung von dynamischer funktioneller Konnektivität im Frettchengehirn (Antragsteller Engel, Andreas K. ; Hilgetag, Claus Christian )
- Theoretische und experimentelle Untersuchung wie rekurrente und Top-Down-Konnektivität im kortikothalamischen Schaltkreis zu V1-Selektivität führt (Antragstellerinnen Busse, Laura ; Tchumatchenko, Tatjana )
- Vorhersage der Einflüsse synaptischer Verknüfungsmuster auf die Funktion der Großhirnrinde mittels statistischer Inferenzmethoden (Antragsteller Baum, Daniel ; Macke, Jakob ; Oberlaender, Marcel )
Sprecher
Professor Dr. Jochen Triesch