H-reflex Konditionierung mit TMS: Ein wichtiges Werkzeug in der Verhaltensneurobiologie?!

• Antragsteller: Dr. Christian Andreas Leukel
• Fachliche Zuordnung: Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
• Förderung: Förderung von 2016 bis 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314345059

Eine der noch großen unbeantworteten Fragen in der Wissenschaft ist die nach der Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Eine große Herausforderung dabei ist die Entwicklung neuer und ethisch vertretbarer Methoden für Experimente am Menschen um weitere Wissensfortschritte erzielen zu können. In der Verhaltensneurobiologie existiert eine elektrophysiologische Methode, die sogenannte H-reflex Konditionierung mit transkranieller Magnetstimulation (TMS), zur Erforschung des Kortikospinaltrakts. Diese Methode ist in der Lage, synaptische Aktivität und Plastizität von monosynaptischen schnellst leitenden kortikospinalen Bahnen zu erfassen. Weitere methodische Entwicklungen unserer Arbeitsgruppe in jüngster Zeit lassen vermuten, dass nicht nur diese neuronalen Verbindungen, sondern auch langsamer leitende Bahnen, die ihren Ursprung im primär motorischen Kortex haben, differenziert untersucht werden können. Dieses Projekt will erforschen, in welchem Ausmaß diese differenzierte Erfassung möglich ist. Weiterhin soll in diesem Projekt geklärt werden, in welchem Ausmaß Verbindungen, die von prämotorischen Zentren ausgehen, durch die H-reflex Konditionierungstechnik erfasst werden können. Schließlich werden in diesem Projekt schon existierende neurophysiologische Techniken zur Erfassung kortiko-kortikaler und kortiko-spinaler Aktivität (short-interval intracortical inhibition - SICI; intracortical facilitation - ICF; premotor-motor conditioning with TMS) mit der H-reflex Konditionierungstechnik kombiniert. Diese Kombination mit existierenden Methoden und die Möglichkeit der Erfassung langsamer leitender kortikospinaler Bahnen birgt die Möglichkeit, neue und verbesserte Techniken zur Erforschung des kortikospinalen Systems beim Menschen zu entwickeln.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Großgeräte: Neuronavigationsgerät
• Gerätegruppe: 3440 Elektrophysiologische Meßsysteme (außer 300-309 und 340-343)