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Regulation der miRNA-Biogenese in Arabidopsis - RNA-Affinitätsaufreinigung zur Charakterisierung von pri-miRNA Bindeproteinen

Antragsteller Dr. Tino Köster
Fachliche Zuordnung Pflanzenphysiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314773174
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Regulation durch RNA-bindende Proteine (RBPs) und miRNAs ist der Schlüssel zur Koordination der eukaryotischen Genexpression. Bei Pflanzen wird die Bedeutung der miR- NAs durch schwere Entwicklungsdefekte in Mutanten, die in der miRNA-Biogenese gestört sind, hervorgehoben. MiRNAs werden aus langen pri-miRNAs mit internen Haarnadelstrukturen durch endonukleolytische Spaltung generiert. Die hochstrukturierten Haarnadelstrukturen bilden die Grundlage für die umfassende Regulation der miRNA-Biogenese durch Interaktion mit RBPs. Allerdings sind trans-wirkende Regulatoren der Biogenese spezifischer miRNAs in Pflanzen weitgehend unbekannt. Daher haben wir RNA-zentrierte Ansätze entwickelt, um Interaktoren ausgewählter pri-miRNAs in vitro zu identifizieren. Zunächst nutzten wir einen RNA-zentrierten Ansatz, der auf modifizierten Versionen der CRISPR-Nuklease Csy4* basiert. Um die mit dem Csy4*-System verbundenen technischen Schwierigkeiten zu überwinden, haben wir zusätzlich eine leistungsfähige RNA-Affinitätsreinigungsstrategie auf Streptavidin-Basis entwickelt. Die Protein-Interaktoren der pri-miRNAs wurden mittels quantitativer Massenspektrometrie identifiziert. Insgesamt identifizierten wir hunderte Interaktoren mit einer möglichen regulatorischen Funktion in der miRNA-Biogenese. Zum Nachweis ihrer physiologischen Relevanz in der miRNA-Biogenese wurden loss- und gain-of-function Mutanten ausgewählter RBPs genotypisiert und analysiert. Unter anderem konnten wir zeigen, dass Mitglieder der Glycin-reichen, Serin-Arginin (SR)-reichen und RNA-Helikase Familie die Biogenese spezifischer miRNAs regulieren. Um genomweite Einblicke in das Ausmaß und den molekularen Mechanismus der RBP-Wirkung zu erhalten, identifizierten wir direkte in vivo targets und Bindungsstellen des RS-Proteins RS31 durch plant individual nucleotide resolution crosslinking and immunoprecipitation (plant iCLIP). Insgesamt liefert das Projekt neue Erkenntnisse über die molekularen Mechanismen, die der posttranskriptionellen Regulation der miRNA-Biogenese durch pflanzliche RBPs zugrunde liegen und trägt zum Verständnis der regulatorischen Prinzipien der eukaryotischen miRNA-Expression bei.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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