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Anonymisierte Routinedaten aus der ambulanten Versorgung für die Versorgungsforschung, RADARplus
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Hoffmann; Professorin Dr. Eva Hummers; Professorin Dr. Dagmar Krefting, seit 9/2022; Professor Dr. Ramin Yahyapour
Fachliche Zuordnung
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Förderung
Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315084924
Das übergeordnete Ziel des RADAR-Projekts ist es, einen Rahmen und eine Infrastruktur für den sicheren Export und die sichere Verarbeitung von elektronischen Patientendaten (EPR) aus der primären Gesundheitsversorgung zu einem großen deutschen Forschungsdatenspeicher zu schaffen. Den Forschern sollen repräsentative, de-identifizierte Patienten- und Gesundheitsdaten zur Verfügung gestellt werden, welche die Forschung im Gesundheitswesen mit hoher Validität erleichtern und Patienten für weitere Studien gewinnen kann.In der ersten Phase konnte RADAR die notwendigen Datenschutzkonzepte sowie Verfahrensroutinen zur Erhebung und Pseudonymisierung von EPR über die BDT-Schnittstelle entwickeln. Diese Konzepte haben einen Rahmen und eine Prototyp-Infrastruktur geschaffen, um EPR-Daten aus der primären Gesundheitsversorgung sicher und kontrollierbar zu exportieren.In der zweiten Phase des RADAR-Projekts, RADARplus, werden wir diese Infrastruktur konsolidieren, verbessern und erweitern. Weitere Teilprojekte in RADARplus werden neue Infrastrukturelemente für die Primärversorgung entwickeln. RADARplus lässt sich somit in zwei große Arbeitsbereiche unterteilen:Teil 1 - Fortführung, Anpassung und Verbesserung der bestehenden RADAR-Infrastruktur und der Arbeitsabläufe:- Weiterführung der RADAR-Infrastruktur, einschließlich der Anpassung der RADAR-Software an Veränderungen von Technologien und Schnittstellen.- Verbesserung der Gebrauchstauglichkeit aller Prozesse bei gleichzeitiger Wahrung eines hohen Datenschutzniveaus.- Anhand von Fokusgruppen und Interviews werden die Hindernisse für die Einstellung von Allgemeinmedizinern untersucht, einschließlich der Anforderungen der Hausärzte an die Teilnahme an RADAR.- Entwicklung von zusätzlichen Anwendungsfällen/Informationsvideos für Hausärzte und Patienten.- Einsatz und Auswertung von Videos zur Erweiterung der Praxisbeteiligung an RADAR durch die Rekrutierung von 20 zusätzlichen niedersächsischen Hausarztpraxen.Teil 2 - Entwicklung neuer Forschungsinfrastrukturen und -techniken:- Konzeption, Entwicklung und Pilotprojekt für digitales, papierloses Einwilligungs- und Signaturmanagement in Hausartpraxen- Routinemäßige Datenerfassung einschließlich der Anpassung an aktuelle Schnittstellenentwicklungen mit simulierter Praxisverwaltungssoftware und FHIR-Schnittstelle- Im Hinblick auf die risikobasierte Anonymisierung von hausärztlichen Routinedaten wird die rechtliche Bestimmung der Identifizierbarkeit und die Grenze zur Anonymität untersucht. Auf dieser Grundlage werden wir verschiedene De-Identifizierungsverfahren bewerten, um festzustellen, wie sie zur Erreichung der gesetzlich definierten Kriterien der Nicht-Identifizierbarkeit eingesetzt werden können.- Auf Basis der Forschungsdatenbank werden wir ein forschungsorientiertes Praxisportal mit Hilfe der bestehenden RADAR-Infrastruktur entwickeln, um eine maßgeschneiderte Benutzeroberfläche für Forscher und teilnehmende Hausärzte zu schaffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Johannes Drepper; Dr. Johannes Hauswaldt
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Otto Rienhoff, bis 9/2022