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Lebensführung als investive Statusarbeit - Praktiken, bedingungen, Störungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315179426
 
Gegenstand des hier beantragten Projekts ist investive Statusarbeit als ein Modus der Lebensführung, der seit den Anfängen der Moderne bis heute immer wieder hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit gefunden hat und dem sich soziologische Forschungen seit den Klassikern gewidmet haben. Dieser Lebensführungsmodus ist bislang weder theoretisch im Zusammenwirken seiner verschiedenen Komponenten präzise konzipiert noch empirisch für die gegenwärtige gesellschaftliche Situation genauer untersucht. Ziel ist es, diesen Lebensführungsmodus erstens als einen eine bestimmte Handlungspraxis generierenden Mechanismus einschließlich der Bedingungen seines Vorkommens bei bestimmten Arten von Gesellschaftsmitgliedern zu modellieren sowie zweitens mögliche Störungen dieses Lebensführungsmodus durch heutige gesellschaftliche Veränderungen zu untersuchen, wobei auch Praktiken des Umgangs mit diesen Störungen berücksichtigt werden sollen. Die Klärung der ersten Frage ist Voraussetzung dafür, sich der zweiten zuwenden zu können. Als zentrale Trägergruppe investiver Statusarbeit gelten sowohl im gesellschaftlichen Selbstverständigungsdiskurs als auch bei soziologischen Beobachtern die Mittelschichten. Die im Rahmen eines qualitativen empirischen Designs zu untersuchenden 42 Fälle werden dementsprechend zum einen verschiedene Fraktionen der Mittelschichten abdecken. Zum anderen werden auch Mittelschichtangehörige, die keine investive Statusarbeit betreiben, sowie Unterschichtangehörige, die investive Statusarbeit betreiben, berücksichtigt, um in beiden Hinsichten empirisch offen an diesen Lebensführungsmodus heranzugehen. Die für diesen Lebensführungsmodus zentralen fünf Lebensbereiche sind Arbeit und Arbeitsmarkt, Partnerschaft, Elternschaft, Vermögensbildung sowie gesellschaftliche Partizipation. Für diese Bereiche soll das >>doing life<< von Personen sowohl hinsichtlich der synchronen Abstimmung von Aktivitäten als auch hinsichtlich der diachronen biographischen Entwicklung und Lebensplanung untersucht werden. Es wird ein qualitatives empirisches Vorgehen benutzt, das als zentrales Erhebungsinstrument biografisch-narrative Interviews mit leitfadengestützten Nachfrageteilen einsetzt. Die Interviews werden mittels der dokumentarischen Methode ausgewertet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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