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Die institutionelle Komplexität der Energiewende, Eine Längsschnittstudie zu Framing und Aushandlungsprozessen der Energiewende (1990-2016)

Antragsteller Dr. Stephan Bohn
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315217379
 
Mit dem Forschungsvorhaben soll die aktuelle wissenschaftliche Diskussion zur institutional complexity durch die Verknüpfung mit dem Framing Ansatz sowie unter Verwendung des empirischen Beispiels der Energiewende erweitert werden, um insbesondere zwei Forschungslücken zum Umgang von Organisationen mit einer komplexen und von Widersprüchen geprägten institutionellen Umwelt zu adressieren. Erstens konzentriert sich die Forschung bisher vornehmlich auf den organisationalen Umgang mit zwei divergierenden Erwartungen, blendet aber weitere damit verbundene institutionelle Erwartungen und damit die eigentliche Komplexität, die durch eine Vielzahl von teilweise dynamischen Erwartungen geprägt ist, weitgehend aus. Zweitens fehlt es dem complexity Ansatz an einer theoretischen Einbettung beziehungsweise Konzeptualisierung der wechselseitigen Wirkungszusammenhänge und Feedbackeffekte zwischen organisationalem Umgang und institutioneller Komplexität. Mithilfe des Fallbeispiels Energiewende soll daraus folgernd erforscht werden, wie insbesondere Energieunternehmen die institutionelle Komplexität der Energiewende und die damit verbundenen Themen wie Atomausstieg und Klimaschutz framen und welche kommunikativen Aushandlungsprozesse (frame struggle) zwischen Energieunternehmen, Parteien und NGOs zur Bedeutung und den Inhalten der Energiewende stattfinden. Das beantragte Projekt erweitert die Forschung zur institutional complexity durch die Entwicklung eines Modells und Hypothesen zum prozessorientiertem Umgang mit institutioneller Komplexität sowie durch seinen Fokus auf Wechselwirkungen zwischen organisationalem Umgang und institutioneller Umwelt. Welchen Einfluss haben beispielsweise die von Energieunternehmen vorgetragenen Frames auf das Verständnis der Energiewende und die mit ihr verbundenen institutionellen Erwartungen und welche Feedbackeffekte entstehen wiederum daraus für die organisationale Ebene? Mit dem beantragten Projekt soll damit sowohl ein bedeutender theoretischer Beitrag zur institutional complexity geleistet werden als auch praktische Implikationen zu den Zielkonflikten der Energiewende und damit verbundenen Umgangsmöglichkeiten abgeleitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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