Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Rolle von myoinhibitory peptides (MIPs) im circadianen Schrittmacher der Madeira Schabe Rhyparobia maderae

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315228632
 
Die Madeira Schabe ist ein etabliertes Modellsystem der Chronobiologie. Wir identifizierten die akzessorische Medulla (AME), die von pigment-dispersing factor-immunreaktiven (PDF-ir) Neuronen innerviert wird, als circadianes Schrittmacherzentrum. Die AME enthält eine ungewöhnliche Fülle verschiedenster, zum Teil kolokalisierter Neuropeptide. Zwei der PDF-ir Schrittmacherneurone enthalten beispielsweise auch myoinhibitory peptide (MIP), dessen Funktion in der Schabenuhr unbekannt ist. Der am besten charakterisierte MIP-Rezeptor in Drosophila melanogaster ist der sex peptide receptor (SPR). Seine Aktivierung während der Kopulation initiiert charakteristische Veränderungen in Physiologie und Verhalten. Durch Transkriptom-Analysen haben wir bereits einen SPR-Kandidaten in der Madeira Schabe identifiziert. Mittels heterologer Expression kombiniert mit BRET-Assays wollen wir untersuchen, ob es sich tatsächlich um einen MIP-Rezeptor handelt. Weiterführende Studien, wie zum Beispiel Gen knock-down mittels RNA-Interferenz, sollen dann folgen. Außerdem wollen wir mit Ca2+-Imaging und Immunzytochemie die MIP-Signaltransduktion in primären Zellkulturen der R. maderae AME analysieren. Des Weiteren sollen die MIP-sensitiven circadianen Schrittmacherneurone identifiziert werden. In Verhaltensexperimenten kombiniert mit Immuncytochemie wollen wir herausfinden, ob MIPs Schlaf-Wach-Rhythmen, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzungsverhalten steuern. Neben spezifischen MIP Funktionen erwarten wir auch, mehr über generelle Prinzipien der Peptid-Funktion in der circadianen Uhr zu erfahren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung