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Untersuchung von individualisiertem Feedback auf das Finanzverhalten von Kleinunternehmern in Uganda

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315456752
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dieses Forschungsprojekt möchte zu dem Ziel beitragen, die finanzielle Bildung von Kleinunternehmer*innen in Entwicklungsländern möglichst effektiv zu gestalten. Kleinunternehmen tragen in Entwicklungsländern noch viel stärker zur Wertschöpfung und Beschäftigung bei als bspw. in Deutschland, wo der Mittelstand zu Recht in seiner Bedeutung hervorgehoben wird. Allerdings sind die Kleinunternehmen in Uganda, wie in anderen vergleichbaren Ländern, wenig professionalisiert, weisen also erhebliche Defizite in verschiedener Hinsicht auf. Eines dieser Defizite ist der Mangel an finanziellem Verständnis, das für eine dynamische Unternehmensentwicklung bedeutsam ist. Maßnahmen finanzieller Bildung, ob isoliert oder in Kombination mit anderen Trainings für Unternehmen, sind demnach weit verbreitet. Allerdings ist ihre Effektivität moderat, so dass es viele Versuche gibt, sie effektiver zu gestalten. In dieser Hinsicht möchte dieses Forschungsprojekt drei Beiträge leisten. Im Vordergund steht erstens, der Einsatz von personalisiertem Feedback. Es ist bekannt, dass Feedback Lerneffekte erzeugt oder verstärkt, bspw. indem es Anreize setzt. Wir testen dies in einem randomisierten Experiment mit rund 500 Kleinunternehmer*innen in Kampala (Uganda) und sehen, dass dieses Training besser als ein konventionelles Training funktioniert. Personalisiertes Feedback liegt zwischen einem allgemeinen Training und einer voll individualisierten Beratung; vor allem die Mehrkosten gegenüber einem Standardtraining bleiben recht gering. Insofern scheint das Ergebnis hier vielversprechend und eine Übertragung auf andere Kontexte (Mikrofinanzierung) erfolgsversprechend. Zweitens werden die Kleinunternehmen der Stichprobe auf ihre wichtigsten Defizite hin untersucht: Diese finden sich beim Kapitalmangel, aber auch in der Unternehmenssteuerung sowie beim Knowhow – allerdings sind die Defizite oft unternehmensspezifisch. Es lohnt sich also vor einem Training die Zielgruppe genauer einzugrenzen und Trainings möglichst spezifisch einzusetzen. Drittens wird eine weitere Variante in der Finanzbildung überprüft, ein sogenannter Sparkalender. Tatsächlich kann dieses simple und kostengünstige Instrument bei bestimmten Personen nachweislich positive Spareffekte erzeugen. Diese Personengruppe lässt sich durch zeitinkonsistente Präferenzen charakterisieren, und daher durch tendenziell geringere Ersparnisse. Viertens schließlich zeigen wir noch Defizite in der Nutzung von Mobile Money, das zwar die finanzielle Inklusion von Kleinunternehmer*innen verbessert aber doch auch erhebliche Lücken belässt, die die Politik gezielt angehen kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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