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Anja Hellmuth Kramberger - Die Pfeilspitzen aus Tall Schech Hamad/Dur-Katlimmu von der mittelassyrischen bis zur parthisch-römischen Zeit in ihrem westasiatischen und eurasischen Kontext

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316283792
 
Im Rahmen der Bearbeitung der in dem Langfristprojekt (1978-2013) ,Ausgrabung in Teil Schech Hamad" entdeckten Kleinfunde ist diese spezielle Studie über die Pfeilspitzen entstanden. Sie behandelt alle ausgegrabenen Objekte dieser Fundgruppe ungeachtet ihrer historischen Zuordnung aber unter besonderer Berücksichtigung ihrer stratigraphischen Auffindungsmerkmale.Im Ergebnis handelt es sich um 109 Objekte aus drei Epochen, der mittelassyrischen (1300-950 v.Chr.), der neu- und nachassyrischen (950-550 v.Chr.) und der parthisch-römischen (200 v.Chr. - 300 n.Chr.) Zeit. Die Objekte werden in einem bebilderten Katalog mit den diagnostischen Daten zu ihrer Fundsituation dargelegt.Der Text typologisiert, kategorisiert und analysiert die aus Bronze und/oder Eisen bestehenden Pfeilspitzen. Von besonderem Interesse ist das Vorkommen von Pfeilspitzen aus Eisen in spätbronzezeitlichemKontext, das mit einem textlichen Beleg über die Herstellung von eisernen Pfeilspitzen aus dem späten 13. Jahrhundert v.Chr. einher geht. Zu beachten ist auch, dass dasFragment einer Pfeilspitze aus Bronzeblech in T. Schech Hamad entdeckt wurde, das auf eine Interaktion mit dem spätmykenischen Griechenland schließen lässt Das Vorkommen der sogenannten ¿skythischen" Pfeilspitzen in T. Schech Hamad wird in den breiten Kontext der Interaktion zwischen der dominierenden politischen Macht Vorderasiens (oder ¿Westasien"), Assyrien, und den reiternomadischen Steppenvölkern Eurasiens gestellt. Es wird evident, dass diese Beziehung auf materiell-kultureller Ebene keine Einbahnstraße war, sondern dass analog zu der bekannten Heiratspolitik offensichtlich ein materieller Austausch stattfand, der sich in den ¿skythischen" Pfeilspitzen in Assyrien und in diversen Importobjekten in den Kurganen Eurasiens widerspiegelt. Der hier durchgeführte typologische Vergleich zwischen Pfeilspitzen Vorder-(West)asiens und Eurasiens erfolgt erstmalig und ist der Doppelkompetenz der Verfasserin geschuldet, die sich in ihrer Dissertation im Fach Prähistorische Archäologie mit der Ausstattung der Bogenschützen im pontischen Raum beschäftigt hat; da sie der russischen Sprache mächtig ist, fließt hier zum ersten Mal in der Betrachtung der Pfeilspitzen Vorder-(West)asiens diese Fachliteratur mit ein und wird erstmalig der Bogen in der erforderlichen Breite zwischen Vorder-(West)asien und Eurasien gespannt. Dies aber auch der Umfang der Studie hat den Herausgeber der Serie veranlasst, die Studie als Monographie aufzunehmen.Abgerundet wird die Betrachtung mit der Abhandlung der in Schech Hamad in parthisch-römischen Kontext der Siedlung Magdala oder des dazugehörigen Gräberfelds entdeckten Pfeilspitzen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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