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Effekte von schulischen Auslandsaufenthalten - Eine Re-Analyse der LAU-Studie

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316304274
 
Zielsetzung des vorliegenden Forschungsvorhabens ist die differenzierte Untersuchung der Effekte von schulischen Auslandsaufenthalten auf kognitive Merkmale von Schülerinnen und Schülern. Trotz eines zunehmenden Anstiegs der Mobilität von Bildungsteilnehmerinnen und Bildungsteilnehmern in den vergangen Jahren (OECD, 2014) existieren derzeit nur wenige Studien mit belastbaren Zahlen zu Wahlmechanismen und Effekten von schulischen Auslandsaufenthalten. Dies lässt sich auch auf die hohen Anforderungen an Studiendesigns zurückführen, die für eine adäquate Untersuchung dieser Fragestellungen notwendig sind. Das vorliegende Forschungsprojekt verfolgt unter Verwendung von längsschnittlichen Daten der LAU-Studie (Behörde für Schule und Berufsbildung, 2012; Lehmann, Hunger, Ivanov, Gänsfuß & Hoffmann, 2003; Lehmann, Peek, Gänsfuß & Husfeldt, 2002; Trautwein, Köller, Lehmann & Lüdtke, 2007) drei konkrete Ziele: Zunächst sollen zentrale Faktoren auf Schüler- und Schulebene identifiziert werden, die einen Aufenthalt im Ausland vorhersagen. In diesem Zusammenhang bieten die Daten der LAU-Studie die Möglichkeit einer umfassenden Untersuchung von verschiedenen Leistungsprofilen und kognitiven Grundfähigkeiten, ebenso wie die Berücksichtigung von Merkmalen des sozialen Hintergrunds und nicht-kognitiven Variablen (z.B. Schulzufriedenheit und Selbstkonzept). Im Anschluss an die Identifikation zentraler Faktoren soll in einem zweiten Schritt eine vertiefte Untersuchung der Effekte eines englischsprachigen Auslandsaufenthalts auf die Entwicklung der Englischkompetenz und Abiturnoten im Fach Englisch erfolgen. Diesbezüglich lässt sich die Englischleistung auf Basis der Daten der LAU-13 Studie differenziert für die Bereiche Lesen, Schreiben und Hörverstehen untersuchen. Außerdem sollen die mediierende Funktion von Kurswahlen in der Oberstufe und Effekte der Dauer von schulischen Auslandsaufenthalten untersucht werden. Abschließend erfolgt, drittens, eine Erweiterung der Analysen auf andere Fächer unter besonderer Berücksichtigung des Faches Mathematik. Für belastbare Analyseergebnisse stellen sich neben einer soliden Datenaufbereitung, der Identifikation relevanter Untersuchungsvariablen und einem adäquaten Umgang mit fehlenden Werten insbesondere Herausforderungen in Bezug auf die Spezifikation des Selektionsmodells und des Modells für die abhängigen Variablen. Hierbei sollen Propensity Score Verfahren zum Einsatz kommen, die eine flexible Modellierung von Selektionsmodellen ermöglichen. Die Robustheit der gefundenen Effekte soll mit Sensitivitätsanalysen überprüft werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Ulrich Trautwein
 
 

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