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Experimente und Simulationen zur Untersuchung aquatischer Vegetationsschichten mit langen flexiblen Elementen

Fachliche Zuordnung Strömungsmechanik
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316798177
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Vegetationsschichten in Gewässern sind wesentliche Bestandteile ökologischer Systeme. Ihre Strömungsmechanischen Eigenschaften sind extrem komplex, da die einzelnen Strukturelemente, d. h. die Pflanzen, in der Regel deformierbar sind und mit der Strömung wechselwirken. Weiterhin gibt es kollektive Effekte, so dass ein mehrskaliges System unterschiedlicher interagierender Phänomene entsteht. Bisher wurden in der Literatur fast ausschließlich starre Elemente untersucht. Vor Projektbeginn existierte nur eine Handvoll Arbeiten zu beweglichen Elementen, wobei deren Anzahl klein und die Modellierung der Festkörper stark vereinfacht war. Im vorliegenden Projekt wurde weltweit zum ersten Mal eine Vegetationsschicht mit sehr langen, sehr flexiblen Strukturen experimentell und numerisch modelliert, die durch eine hohe Cauchy-Zahl charakterisiert sind. Ziel war die Gewinnung grundlegender Informationen über derartige Vegetationsschichten und insbesondere über die Interaktionen zwischen den flexiblen Strukturen und der durch und über diese Anordnung gehenden Strömung. Dieses Ziel wurde in einem deutsch-französischen Gemeinschaftsverfahren verfolgt, an dem drei Teams beteiligt waren. Im Projektteil an der TU Dresden wurden zunächst numerische Verfahren entwickelt, mit denen die sehr anspruchsvolle physikalische Situation simuliert werden kann. Hierzu gehört ein neuer Algorithmus der Fluid-Struktur-Kopplung, sowie ein verbessertes Verfahren der Darstellung von Kollisionen zwischen den Strukturen. Diese Methoden wurden ausführlich validiert und dann eingesetzt, um Konfigurationen verschiedener Komplexität zu simulieren, angefangen von singulären Strukturen, über Anordnungen mit einer einzelnen Reihe von Strukturen, Schichten bestehend aus Elementen mittlerer Cauchy-Zahl bis hin zu einer Konfiguration mit sehr hoher Cauchy-Zahl und mit Seitenwänden, die genau so im Wasserkanal in Lyon aufgebaut worden war. Hierbei wurden zunächst Statistiken der Strömung und der Strukturbewegung bestimmt. Diese Resultate sind neu und interessant. Beispielsweise zeigen sich im Bereich der Vegetationsschicht deutlich geringere Sekundärströmungseffekte als an der freien Oberfläche. Weiterhin wurden Frequenzspektren der Strukturbewegung bestimmt. Sie belegen, dass in der untersuchten Situation kein so genanntes Monami auftritt, eine wellenartige kollektive Bewegung der Strukturen, was sich mit den experimentellen Beobachtungen deckt. Die großen Datenmengen liefern über das Projekt hinaus umfangreiches Material zur weiteren Untersuchung, die gegenwärtig laufen. Die numerische Methode hat sich als ausgesprochen robust und erfolgreich erwiesen. Sie steht nun für ähnliche Fragestellung im biologischen wie im technischen Bereich zur Verfügung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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