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Identifizierung von Virusübertragungsnetzwerken zur Kontrolle der wichtigsten Arbovirosen in Kenya
Antragstellerin
Professorin Dr. Sandra Junglen
Fachliche Zuordnung
Virologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317308297
Die Epidemien der jüngsten Vergangenheit verursacht durch Zika Virus, Chikungunya Virus und Dengue Virus haben veranschaulicht, dass durch Arthropoden übertragene Krankheiten ein globales Gesundheitsproblem darstellen. Obwohl die meisten Arbovirosen ihren Ursprung in Subsahara Afrika haben, ist in den Herkunftsländern wenig über das Spektrum, die Prävalenz und die soziale Auswirkung von Arbovirosen bekannt. Das Hauptziel dieses Kooperationsprojekts ist es ein ganzheitliches Verständnis über die Übertragungswege- und Erhaltungszyklen der wichtigsten Arbovirosen, inklusive ihrer Auswirkungen auf Individuen und die Gesellschaft, in Kenia zu erlangen. Bei der gesamten Projektdurchführung hat die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern und der Aufbau von Kapazitäten äußerste Priorität, um den Aufbau von Strukturen für unabhängige Arbeit in einem afrikanischen Forschungsumfeld zu fördern.Innerhalb der ersten Förderperiode haben wir vier bisher unbekannte Phleboviren in Sandfliegen aus Baringo, Kenya nachgewiesen. Phylogenetische Analysen basierend auf den kompletten Genomensequenzen haben gezeigt, dass eins der Viren, Ntepes Virus, zum Karimabad Serokomplex verwandt ist, während die anderen drei eine hoch diversifizierte Schwesterklade zum Sandfliegenfieber Sicilan Serokomplex bilden, welcher mit fieberhafter Erkrankung bei Menschen assoziiert ist. Wir konnten zeigen, dass eine Infektion von neugeborenen Mäusen mit Ntepes Virus fatal verläuft und dass Menschen neutralisierende Antikörper gegen das Virus besitzen. Das Vorkommen von Sandfliegen-übertragenen Phleboviren in Kenia war bisher nicht bekannt. Während wir in der ersten Förderperiode ein besseres Verständnis über die Verteilung von Arboviren in Vektoren, Nagetieren, Nutztieren und Menschen erhalten haben, fokussieren wir uns in der zweiten Förderperiode auf die Amplifikations- und Übertragungszyklen der wichtigsten Arboviren basierend auf Daten aus der ersten Förderperiode. Weiterhin haben wir Einblick über die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Arbovirosen erhalten. Basierend auf diesem Wissen wollen wir nun Interventionsstrategien testen, um eine nachhaltige gemeinschaftsbasierte Vektorkontrollstrategie zu entwickeln. Die Ziele des Projekts sind:(i) Die Übertragungsdynamik in Vektoren und Wirten für bestimmte Arboviren zu studieren,(ii) Den Einfluss von Arboviren auf die Gesundheit und Gesellschaft zu bestimmen,(iii) Den Einfluss von Bildung und gesundheitsbezogener Information auf die Veränderung des Verhaltens hinsichtlich der Durchführung von Vektorkontrollstrategien zu untersuchen,(iv) Bildung, Training und gezieltem Kapazitätsaufbau in den Bereichen Krankheitsökologie, Virologie und Sozialwissenschaften zu gewährleisten.Insgesamt zielt das Projekt darauf ab Ausbrüche von Arbovirosen lokal zu reduzieren und damit die Wahrscheinlichkeit einer geographischen Ausbreitung zu begrenzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Kenia
ausländ. Mitantragstellerinnen / ausländische Mitantragsteller
Menale Kassie, Ph.D.; Professorin Dr. Rosemary Sang; David P Tchouassi, Ph.D.