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Die Autophagie moduliert die zelluläre Pathologie und die Exosomen-vermittelte Freisetzung von Alpha-Synuklein

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317761452
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Synukleinopathien wie Parkinson‐Krankheit (PD) und Demenz mit Lewy‐Körperchen (DLB) weisen Einschlüsse (Lewy‐Körperchen, LBs, und Lewy‐Neuriten, LNs) auf, die fehlgefaltetes Alpha‐Synuclein enthalten. Der Autophagie‐Lysosom‐Weg (ALP) und das Ubiquitin‐Proteasom‐Abbau‐System (UPS) tragen zur Degradation von Alpha‐Synuclein bei. In dem von der DFG unterstützten Projekt haben wir die Rolle der Aggregation und Toxizität von Alpha‐Synuclein untersucht und sie mit der autophagosomalen Degradation sowie seiner exosomvermittelten Sekretion verknüpft. Wir konnten einen neuartigen, mit Autophagosomen verbundenen Sekretionsmechanismus von Alpha‐Synuclein identifizieren ‐ genannt Autophagoexosom ‐, der für die Übertragung potenziell toxischer oder pro‐aggregationsneigender Formen von Alpha‐Synuclein verantwortlich war. Dies konnte im Blut, dem Liquor von Patienten sowie mechanistisch im Gehirn injizierter Mäuse validiert werden. Dieser völlig neue Mechanismus schaffte es auf die Titelseite des entsprechenden Bandes des angesehenen Journals "Autophagy" im Jahr 2018. Zusätzlich haben wir die Reaktionsfähigkeit der Interaktion zwischen Autophagie und Alpha‐Synuclein auf eine physische Intervention in einem Nagetiermodell der Alpha‐Synuclein‐Aggregation erforscht. Hier konnten wir zeigen, dass körperliche Bewegung ‐ z.B. das Laufband‐Interventionsverfahren ‐ eine schützende Rolle bei Alpha‐Synucleinopathien spielen kann. Dies wurde 2019 im Journal of Behavioral Brain Research veröffentlicht und ergänzte den anderen Schwerpunkt des Antragstellers, bei dem er das Laufband‐Interventionsverfahren bei Parkinson‐Patienten getestet hat. Die Kombination von molekularen, mechanistischen Bewertungen der Alpha‐Synuclein‐Pathologie und autophagischer Verarbeitung mit körperlicher Bewegungsintervention führte auch zur Integration einer neuen phänotypischen Bewertung des Gangs bei Mäusen (Cat‐Walk‐Test), die sich als sehr sensibles Messinstrument für interventionelle Effekte bei Alpha‐Synuclein‐Mäusen herausstellte. Dieser medizinisch‐technische Projektzweig wurde innovativ während der Förderperiode hinzugefügt und ergänzte somit die vorgeschlagenen phänotypischen Bewertungsmethoden im DFG‐Projektantrag. Die Ergebnisse wurden im Journal of Neuroscientific Methods veröffentlicht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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