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Entwicklung und empirische Überprüfung eines motivationalen Modells der Lebenszufriedenheits-Regulation
Antragstellerin
Professorin Dr. Maike Luhmann
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318358454
In den letzten Jahren haben eine Reihe von Studien gezeigt, dass hohe Lebenszufriedenheit zu positiven Folgen in vielen Lebensbereichen (z.B. soziale Beziehungen, Erfolg, Gesundheit) führt. Durch welche Mechanismen dieser Effekt vermittelt wird ist jedoch noch weitgehend unerforscht. Eine mögliche Erklärung ist, dass Lebenszufriedenheit motivationale Auswirkungen auf Zielselektion und Zielverfolgung hat. Diese These ist der Kern des motivationalen Modells der Lebenszufriedenheits-Regulation, das im Rahmen dieses Projekts ausgearbeitet und validiert werden soll. Lebenszufriedenheit ist die kognitive Komponente des umfassenderen Konstrukts des subjektiven Wohlbefindens. Kognitives Wohlbefinden bezieht sich auf die Bewertung des Lebens im Allgemeinen und ist abzugrenzen von affektivem Wohlbefinden, das sich auf die Häufigkeit des Erlebens von positiven und negativen Gefühlen bezieht. Kognitives und affektives Wohlbefinden sind strukturell und funktional unterscheidbare Konstrukte mit verschiedenen Ursachen und Folgen. Eine zentrale Unterscheidung ist, dass Menschen an ihre allgemeinen Lebensumstände denken, wenn sie ihr kognitives Wohlbefinden beurteilen, und an ihre aktuellen Erlebnisse, wenn sie ihr affektives Wohlbefinden beurteilen. Aus diesem Befund leitet sich die Grundidee des vorgeschlagenen Modells ab: Wenn Menschen ihre Lebenszufriedenheit steigern oder aufrecht erhalten möchten, verändern sie die Dinge im Leben, die sie als Ursache ihrer Lebenszufriedenheit ansehen, nämlich ihre Lebensumstände und nicht ihre Persönlichkeit oder täglichen Aktivitäten. Somit lautet die zentrale Hypothese: Lebenszufriedenheit (aber nicht affektives Wohlbefinden) hängt negativ mit dem Wunsch nach Veränderung der Lebensumstände zusammen. Darüber hinaus wird postuliert, dass der Wunsch nach Veränderung nur dann in konkrete Veränderungsziele übersetzt wird, wenn die wahrgenommene Kontrolle über den jeweiligen Lebensbereich hoch ist (Assimilation). Ist die wahrgenommene Kontrolle dagegen niedrig, führt der Wunsch nach Veränderung eher zu einer Anpassung der eigenen Ansprüche (Akkommodation). Diese Hypothese wird innerhalb und über spezifische Lebensbereiche hinweg mit Hilfe korrelativer, experimenteller und vorhandener längsschnittlicher Daten getestet. Weiter untersuche ich, ob der Effekt des Wunsches nach Veränderung auf konkrete Veränderungsziele durch die wahrgenommene Kontrolle moderiert wird. Darüber hinaus werden Altersunterschiede in den Zusammenhängen zwischen den zentralen Variablen im Modell exploriert. Zudem werden längsschnittliche Daten verwendet, um zu untersuchen, wie erfolgreiche und erfolglose Zielerreichung auf die Lebenszufriedenheit rückwirken. Zusammen werden diese Studien zur Formulierung eines elaborierten und validierten Modells der Lebenszufriedenheits-Regulation beitragen, das erklären soll, warum Lebenszufriedenheit positive Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche hat.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz, USA
Kooperationspartnerinnen
Professorin Dr. Louise Hawkley; Professorin Dr. Marie Hennecke