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Untersuchungen zum Einfluss der spanenden Bearbeitung und des Schwefelgehalts auf die Schwingfestigkeit des Vergütungsstahls 42CrMo4+QT

Fachliche Zuordnung Spanende und abtragende Fertigungstechnik
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320296624
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Randzoneneigenschaften von Bauteilen sind entscheidend für deren Funktionseigenschaften und werden durch die bei der Fertigung eingesetzten Bearbeitungsprozesse maßgeblich beeinflusst. Insbesondere bei spanenden Fertigungsverfahren wie dem Bohren entstehen durch die thermomechanischen Belastungen Veränderungen, sowohl an der Bohrungsoberfläche als auch im Randzonengefüge. Die mechanischen Lasten können dabei eine plastische Deformation des Randzonengefüges verursachen und damit verbunden zu einer Einebnung der Bohrungsoberfläche, Kornfeinung, Verfestigungseffekten und der Entstehung von Druckeigenspannungen beitragen. Zu hohe thermomechanische Lasten können hingegen zu ermüdungsfestigkeitsmindernden Schädigungen in der Bauteilrandzone führen, wie bspw. der Bildung von als „white-etching layer“ (WEL) bezeichneten spröden Randschichten. In dem Projekt wurde das Ziel verfolgt, durch technologische Untersuchungen grundlegende Erkenntnisse zur prozessbedingten Randzonenbeeinflussung beim Einlippentiefbohren des Vergütungsstahls 42CrMo4+QT zu erlangen sowie die Prüfmethoden für prozessbedingte Randzonenveränderungen weiterzuentwickeln. Dabei lag ein Fokus auf der Analyse der im Prozess auftretenden mechanischen und thermischen Randzonenbelastungen, die bei unterschiedlichen Prozessparametern auf die Bohrungsrandzone wirken. Die resultierenden Randzoneneigenschaften wurden mit konventionellen und innovativen Methoden analysiert und hinsichtlich der Auswirkungen auf die Ermüdungsfestigkeit bewertetet. Die grundlegenden Erkenntnisse und Ergebnisse der technologischen Untersuchungen dienten als Grundlage für Modelle, um die prozessbedingten Randzonenveränderungen beim Einlippentiefbohren mittels Finite-Elemente-Simulation vorherzusagen. Das Einlippentiefbohren wurde dabei als Verfahren mit besonders hohem Potential zur mechanischen Beeinflussung der Randzoneneigenschaften identifiziert, da aufgrund des asymmetrischen Werkzeugaufbaus eine relativ hohe Passivkraft am Werkzeugkopf entsteht, die über Führungsleisten an die Bohrungswand übertragen wird. Durch die Analyse der thermomechanischen Werkzeug- und Randzonenbelastungen mittels eines dafür entwickelten Versuchsaufbaus wurden geeignete Prozessparameter identifiziert, um bereits während des Tiefbohrens die Randzonenintegrität gezielt zu beeinflussen und damit verbundene Funktionseigenschaften einzustellen. Zur Abdeckung eines breiten Spektrums an Prozessbedingungen wurden Untersuchungen unter Variation der Werkzeuggestalt, der Schnittwerte und der Kühlschmierstrategie durchgeführt und die jeweiligen Auswirkungen auf das thermomechanische Belastungskollektiv in Verbindung mit den Beurteilungskriterien der Randzoneneigenschaften analysiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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