Der Briefwechsel zwischen Adolf Harnack und Friedrich Althoff (1886-1908). Edition, Einleitung, Kommentar und Register
Evangelische Theologie
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Edition des „Briefwechsels zwischen Friedrich Althoff und Adolf Harnack (1886–1908)“ bietet die aus den handschriftlichen Originalen transkribierten Briefe und zugehörigen Dokumente in einer gedruckten und einer digitalen Publikation. Die Trankskripte wurden von der Projektbearbeiterin Frau Dr. Kampmann inhaltlich kommentiert, die genannten Personen identifiziert und mit eigens verfassten Biogrammen verlinkt, woraus ein Personenregister erstellt wurde. Außerdem wurden ein Sach- und Ortsregister erstellt. Die Korrespondenz zwischen Althoff und Harnack verdeutlicht den Einfluss, den der Vortragende Rat für die Universitäten im Preußischen Kultusministerium und spätere Ministerialdirektor Friedrich Althoff und der Berliner Kirchenhistoriker Adolf Harnack auf die Universitäts-, Wissenschafts-, Schul- und Kirchenpolitik ausübten. Althoff wirkte dabei nicht bloß auf die Bereiche ein, die ihm unterstellt waren, sondern auch auf solche, die anderen Abteilungen des Ministeriums unterstanden, wie beispielsweise das höhere Mädchenschulwesen. Er nutzte dazu ein ausgedehntes Netzwerk an Beratern, die er aus allen akademischen Disziplinen rekrutierte; ein Netzwerk, welches Bernhard vom Brocke und Stefan Rebenich als „System Althoff“ beschrieben haben (Brocke 1980 und Rebenich 1997). Adolf Harnack nahm darin insofern eine besondere Rolle ein, als Althoff ihn – im Unterschied zu anderen theologischen Beratern – auch in theologie- und kirchenfremde Projekte involvierte. Gemeinsam realisierten Althoff und Harnack erfolgreich die Besetzung theologischer Lehrstühle mit historisch-kritisch arbeitenden Forschern, die Beilegung kirchenpolitischer Streitigkeiten, in deren Zentrum auch Harnack selbst stand, eine konfessionsversöhnende Kirchenpolitik, die Reform der höheren Knaben- und Mädchenschulen, die Reorganisation nationaler und internationaler Forschungsinstitute sowie die Gründung internationaler Kooperationsprojekte. Dazu bedienten sie sich ihrer Beziehungen zu Kaiser Wilhelm II. und zur Kaiserin Auguste Viktoria, zum Reichskanzler Bernhard von Bülow sowie zu dem von 1899 bis 1907 amtierenden Kultusminister Konrad von Studt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Der Patristiker als Idealtypus des Kirchenhistorikers. Adolf Harnacks Konzeption der Kirchengeschichte im Kontext theologischer Lehrstuhlbesetzungen, in: Dies./Ulrich Volp/Martin Wallraff/Julia Winnebeck (Hg.), Kirchengeschichte. Historisches Spezialgebiet und/oder theologische Disziplin (Theologie – Kultur – Hermeneutik 28), Leipzig 2020, 243–263.
Claudia Kampmann
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Friedrich Althoffs Berufungspraxis in der evangelischen Theologie. Hermann Cremer und Adolf Harnack als Protagonisten des „Systems Althoff“. Journal for the History of Modern Theology / Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte, 28(1), 49-81.
Kampmann, Claudia
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Die Korrespondenz zwischen Friedrich Althoff und Adolf Harnack (1886-1908). Kommentierte Edition mit Einleitung und Registern, in: Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Jahresbericht 2022, 51–67
Claudia Kampmann
