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Individuelle Vermögensbildung in Paarbeziehungen: Persönliche Ressourcen und genderspezifische Ungleichheiten in Paarhaushalten

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321157862
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Diese Emmy Noether-Gruppe hat den persönlichen Vermögensbesitz von Individuen in Paaren unterschiedlichen Geschlechts untersucht. Vermögen ist eine wirtschaftliche Ressource, die viele Vorteile bietet, die über das Einkommen hinausgehen. Insbesondere persönliches Vermögen, das von Haushaltsvermögen unterschieden werden muss, wird zunehmend wichtig, um wirtschaftliche Sicherheit im Laufe des Lebens zu gewährleisten. Dies ist eine Folge weniger stabiler intimer Beziehungen und der Umstrukturierung der Wohlfahrtsstaaten. Frühere Forschung hat ergeben, dass Frauen in Paaren in der Regel weniger persönliches Vermögen besitzen. Eine gründliche Untersuchung der Prozesse, die der Anhäufung persönlichen Vermögens zugrunde liegen und Geschlechterungleichheiten in Paaren schaffen, fehlte jedoch bisher. Um diese Lücke zu schließen, hat die Emmy Noether-Gruppe sich das Ziel gesetzt, die folgende übergreifende Forschungsfrage zu beantworten: Was prägt die Anhäufung von und die Genderungleichheiten im persönlichen Vermögen in Paaren? Durch die Beantwortung dieser Frage verfolgt die Gruppe drei Hauptziele: Erstens möchte sie verstehen, wie das Zusammenleben in einer Partnerschaft die Anhäufung persönlichen Vermögens für Frauen und Männer beeinflusst. Zweitens strebt sie an, das Wissen über die Entstehung ökonomischer Ungleichheiten innerhalb von Paaren im Laufe der Zeit zu verbessern. Drittens möchte sie kontextuelle Bedingungen identifizieren, die die Anhäufung von Vermögen innerhalb von Paaren beeinflussen. Die Gruppe stützt sich auf Theorien zur Verteilung von Ressourcen innerhalb von Haushalten in Kombination mit einer Lebensverlaufsperspektive. Die Hauptarbeitshypothese lautet, dass bekannte Anhäufungsprozesse auf Haushaltsebene geschlechtsspezifische und bisher wenig verstandene Auswirkungen auf das persönliche Vermögen von Partnerinnen und Partnern haben. Es wird auch vermutet, dass diese Prozesse von Land zu Land unterschiedlich sind, beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Steuersysteme. Zur Überprüfung dessen wird die Anhäufung persönlichen Vermögens aus verschiedenen Perspektiven untersucht und durch die Beobachtung von Individuen in Paaren im Laufe der Zeit und in verschiedenen Ländern ergänzt. Erstens werden quantitative, sekundäre und längsschnittliche Umfragedaten aus Australien, Deutschland, Großbritannien und den USA verwendet. Die Daten werden vergleichend analysiert, unter Verwendung empirischer Modelle des Wachstums und des Wandels sowie Modelle, die biografische Komplexitäten erfassen. Zweitens werden diese Analysen durch Umfrageexperimente zu den subjektiven Einstellungen zum persönlichen Vermögen in Paaren in verschiedenen Ländern ergänzt. Die Integration der Ergebnisse aus beiden analytischen Teilen ermöglicht umfassende Antworten auf die übergreifende Forschungsfrage. Auf diese Weise trägt dieses Projekt dazu bei, ein besseres Verständnis für die ungleichen Lebenschancen von Frauen und Männern aufgrund von Vermögensunterschieden zu erlangen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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