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Wohneigentum und Wohnungsmarkt in einer alternden Gesellschaft - Eine stochastische Simulationsanalyse

Antragsteller Professor Dr. Hans Fehr
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321813858
 
Wohnungskonsum und Immobilienvermögen haben gerade in einer alternden Gesellschaft wichtige ökonomische und soziale Implikationen. Bis zur Rente wächst über den Lebenszyklus der Anteil der Haushalte mit Immobilienvermögen sowie der individuelle Wohnkonsum. Deshalb beeinflussen Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung direkt die Wohnraumnachfrage und die Eigentümerquote. Weil Eigentümer typischerweise mehr als Mieter sparen, fördert die Verbreitung von Hauseigentum die gesamtwirtschaftliche Kapitalakkumulation und Wachstum. Darüber hinaus liefert der Konsumstrom aus dem Hauseigentum in der Rente einen Versicherungsschutz sowohl gegen das Pflege- als auch das Langlebigkeitsrisiko. Folglich sollten gerade alternde Gesellschaften effiziente Wohnungsmärkte und einem hohen Anteil von Hauseigentümern aufweisen. Betrachtet man dagegen die Wohnungsmärkte in den westlichen Industriegesellschaften stellt man schnell fest, dass sich die Anteile der Wohn- und Hauseigentümern sehr stark unterscheiden. So verfügen in Deutschland lediglich rund 44 Prozent der Haushalte über Wohneigentum, während in Spanien 82 Prozent der Haushalte in der eigenen Wohnung leben. An der Vermögensausstattung kann es kaum liegen, verfügen doch ältere deutsche Haushalte über ein signifikant höheres Vermögen als vergleichbare spanische Haushalte. Weitaus wichtiger scheinen Unterschiede in demografischen Strukturen, in der Steuer-, Renten- und Wohnungspolitik sowie den Hypothekenmarktregulierungen zu sein.In diesem Projekt soll deshalb ein Simulationsmodell mit überlappenden Generationen entwickelt werden, mit dem die Einflussfaktoren auf die individuelle Entscheidung über Wohneigentum und Miete isoliert werden können und die Effekte unterschiedlicher wirtschaftspolitischer Instrumente auf Wohnungsangebot und -nachfrage sowie Wohlfahrt und Effizienz analysiert und quantifiziert werden können. Ausgangspunkt sind die Arbeiten von Chambers, Garriga und Schlangenhauf (2009), welche die Wechselwirkungen zwischen Immobilienmarkt, Staat und Gesellschaft mit einem dynamischen Generationenmodell analysieren. Während der Erwerbsphase sind die Haushalte mit Einkommensunsicherheit konfrontiert und nach dem Eintritt in den Ruhestand kann das Langlebigkeitsrisiko nicht versichert werden. Das Projekt erweitert diesen Ansatz in drei Richtungen. Erstens wird ein Übergangspfad zwischen langfristigen Gleichgewichten berechnet um intergenerative Wohlfahrts und aggregierte Effizienzaussagen zu machen. Zweitens werden Pflege- und Gesundheitsrisiken eingebaut, um die Versicherungsfunktion des Wohneigentums im Alter hervorzuheben. Drittens wird die Angebotsseite des Wohnungsmarktes explizit modelliert, um spezielle sektorale Verzerrungen zu quantifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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