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Un/doing Differences. Eine Geschichte der Intelligenz (Deutschland, Großbritannien, ca. 1880-1990)

Antragstellerin Dr. Susanne Schregel
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322686211
 
Un/doing Differences. Eine Geschichte der Intelligenz (D, GB, ca. 1880-1990) Das Projekt zielt darauf ab, eine Geschichte der Intelligenz in Großbritannien und Deutschland (ca. 1880 bis 1990) zu schreiben. Es verbindet sozial-, politik- und wissenshistorischer Perspektiven, um zu beschreiben, wie in Auseinandersetzungen um Intelligenz soziale Unterscheidungen getroffen und soziale Positionszuweisungen legitimiert oder in Frage gestellt wurden.Der Verweis auf Intelligenz diente seit dem späten 19. Jahrhundert auf vielfältige Weisen dazu, Unterscheidungen zu treffen und soziale Positionen zuzuweisen. Dies betraf sowohl die Unterscheidung zwischen einzelnen Menschen als auch Auseinandersetzungen um die Bildung sozialer Gruppen, Klassen und Schichten. Zudem ging es in Debatten über Intelligenz um Fragen, die wie gender und race nicht in Aspekten sozialer Stratifikation aufgehen. Schließlich berührten Diskussionen um Intelligenz ebenfalls Unterscheidungen des Menschen von nichtmenschlichen Entitäten wie Tieren oder Maschinen. Auf diese Weise bietet die Geschichte der Intelligenz die Chance, eine Geschichte sozialer Ungleichheit (zwischen Menschen) zu einer Historiografie sozialer Praktiken der Unterscheidung und Anordnung fortzuentwickeln. Ausgehend von der Annahme, dass Diskussionen um Intelligenz ihre politisch-sozialen Implikationen vor allem in breitenwirksamen Auseinandersetzungen fanden, untersucht das Projekt primär öffentliche Debatten. Als Quellengrundlage dienen populäre Publikationen (zur Beschreibung in der Breite verfügbarer Wissensbestände), Leserbriefe (zur Erfassung konkreter Schreib- und Sprechsituationen), Karikaturen (zur Analyse nicht-konventioneller Wissensbestände) sowie Archivmaterial (ergänzend zu spezifischen Themen). Zeitlich setzt die Untersuchung mit Problematisierungen der Mensch/Tier-Unterscheidung im späten 19. Jahrhundert ein; sie schließt mit dem Blick auf die Diversifizierungen der Intelligenz im späten 20. Jahrhundert. Der national vergleichende Ansatz wird dazu dienen, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Linien der Unterscheidung zu analysieren. Über seinen Gegenstand und dessen multidisziplinäre Perspektiven hinaus, führt das Projekt verschiedene historiografische Diskussionen weiter. So strebt es danach, eine Sozialgeschichte zu schreiben, welche die Grenzen ihres Gegenstandes (das Soziale) nicht stillschweigend voraussetzt, sondern zum Gegenstand der Reflexion macht. Im Gegensatz zu Publikationen der 1970er und 1980er Jahre, die sich auf strukturelle Fragen konzentrierten, untersucht das Projekt die Herstellung von Gleichheit und Ungleichheit über konkrete Situationen der Unterscheidung. Auf diese Weise wird es nicht zuletzt zur Debatte über den politischen Charakter von Wissen und wissensbasierten Praktiken beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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