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Erfordert eine effiziente Naturschutzplanung die Einbeziehung möglicher zukünftiger Ziele zur Schutzgebietsabdeckung?
Antragstellerin
Dr. Kerstin Jantke
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323395180
Die Notwendigkeit der Erhaltung der biologischen Vielfalt in Schutzgebieten ist weithin anerkannt. Allerdings ist fraglich, wie hoch der Anteil an Schutzgebieten sein sollte, um dem voranschreitenden Biodiversitätsverlust Einhalt zu gebieten. Globale Flächen-Ziele zum Schutz bedrohter Biodiversität variieren von 10 Prozent geschützter Fläche jeder Bioregion (Third World National Parks Congress, 1982) über 12 Prozent Schutz der globalen Landfläche (Vereinte Nationen, 1987) bis zum Aichi Ziel 11 des Übereinkommens über die biologische Vielfalt aus dem Jahre 2010, das eine Unterschutzstellung von mindestens 17 Prozent der globalen terrestrischen Fläche und der Binnengewässer sowie mindestens 10 Prozent aller Küsten- und Meeresgebiete vorsieht. Es fehlen jedoch wissenschaftliche Beweise dafür, dass der Verlust der biologischen Vielfalt mit Hilfe eines dieser Ziele vermindert, gestoppt oder sogar umgekehrt werden könnte. Vielmehr könnten angesichts des weiter fortschreitenden Biodiversitätsverlustes zukünftig weitere Aufwärtskorrekturen der Schutzgebietsabdeckung erforderlich werden. Wiederholte Änderungen etablierter Biodiversitäts-Ziele stellen allerdings bestehende Schutzgebietskonzepte in Frage und führen zu ineffizienten Entscheidungen bezüglich der räumlichen Priorisierung von schützenswerten Land-, Wasser- und Meeresflächen. Dieses Projekt untersucht, in welchem Ausmaß Schutzgebietskonzepte, die unter dem aktuellen Aichi Ziel 11 entwickelt werden sind, mit Schutzgebietskonzepten übereinstimmen, die auf höheren Zielen der Schutzgebietsabdeckung basieren. Darüber hinaus wird analysiert, ob und wie Prioritäten möglicher zukünftiger Schutzgebietskonzepte genutzt werden können, um bereits im Vorhinein die Schutzgebietsplanung entsprechend anzupassen und kosten-effizient ausgestalten zu können. Um diese Forschungslücke in der systematischen Naturschutzplanung zu adressieren, werden räumliche Analysen, statistische Methoden und Optimierungsmodelle aus der systematischen Naturschutzplanung angewendet, gekoppelt und weiterentwickelt.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Australien
Gastgeber
Professor Dr. Hugh Possinhgam