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Inwiefern beeinflusst "Alignment" auf morphosyntaktischer Ebene die Struktur zusammenhängender gesprochener Sprache? Eine Fallstudie zu korpusbasierter Sprachtypologie

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323627599
 
Dieses Projekt ist als eine Teststudie ausgelegt, die die Machbarkeit korpusbasierter tpologischer Forschung unter Beweis stellen soll. Wir behandeln hierbei vor allem die Frage, ob sich typologische Unterschiede, wie sie sich in der Morphosyntax verschiedener Sprachen wiederfinden, auch in der Struktur spontansprachlichen, gesprochenen Diskurses in den jeweiligen Sprachen, niederschlagen. Unser besonderes Augenmerk gilt hierbei den Eigenschaften ergativischer Sprachen. Wiederholten Behauptungen einer dahingehenden gegenseitigen Abhaengigkeit von Grammatik und Diskurs ungeachtet (Hopper 1983; Durie 2003) ist diese Frage bis dato keiner systematischen Ueberpruefung auf Grundlage einer typologisch ausbalancierten Sprachenauswahl unterzogen worden. Das angestrebte Projekt baut hierzu auf einem schon erstellten Satz von Textdaten (Multi-CAST, Multilingual Corpus of Annotated Spoken Texts) auf, die nach den GRAID-Annotationsrichtlinien (Haig & Schnell 2014, to appear) annotiert wurden. Dieser Datensatz ist Teil des Koelner Spracharchivs LAC (Language Archive Cologne). Die Korpusannotationen wurden - und werden auch weiterhin - in Kollaboration mit dem Centre of Excellence for the Dynamics of Language (beherbergt von einem Verbund von acht Forschungseinrichtungen, hauptsaechlich in Australien, unter der Leitung von Prof Nicholas Evans) durchgefuehrt. Der vorhandene Auswahl von Sprachen wird in erster Linie ergaenzt werden durch ergativische Sprachen aus Australien und aus der nakh-dagestanischen Sprachfamilie; jedoch werden auch bereits annotierte Korpusdaten aus philippinischen Sprachen (Brickell & Schnell, submitted) eingehender untersucht werden. Die sprachuebergreifend vereinheitlichten Korpusannotionen dienen dann als Grundlage fuer korpusuebergreifende Analysen, die den Zweck haben, statistisch signfikante Muster in den Diskursdaten zu ermitteln - beispielsweise die Verteilung referentieller Ausdruecke auf syntaktische Funktionen, die Dichte von anaphorischen Leerstellen, Mustern von Referenteinfuerungen, den unterschiedlichen Diskursfunktionen von Pronomen und vollen Nominalphrasen, oder dem Einfluss der Belebtheiskategorie auf syntaktische Konfigurationen. Daraufhin koennen wir dann relevante potentielle Korrelationen zwischen dem Alignment in der Morphosyntax und probabilistischen Mustern in der Diskursstruktur aufzeigen, oder aber die Existenz solcher Korrelationen falsifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Australien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professorin Dr. Diana Forker; Dr. Dmitrii Ganenkov, Ph.D.; Dr. Stefan Schnell
 
 

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