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Ozeanische Gabbros und assoziierte hydrothermale Zirkulation bei niedrigen Spreizungsraten

Antragsteller Professor Dr. Martin Melles, seit 12/2008
Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32378820
 
Das Verständnis der Bildung ozeanischer Gabbros bei Gesamtspreizungsraten < 3-4 cm/a (¿Langsames Spreizen ) war in den letzten Jahren einem schnellen Wandel unterworfen ohne daß bisher ein Konsensus-Modell in Sicht wäre. Aktuell werden drei völlig neue Konzepte diskutiert: (a) Gabbros bilden keine zusammenhängende Kruste sondern isolierte Körper in einer lithosphärischen Mantelumgebung. (2) Die chemischen Trends der Gabbros ergeben sich allein durch Fraktionierung während der Schmelzmigration durch ein (in seiner Genese nicht weiter definiertes) Kristall-Schmelze Gerüstwerk; (3) Meerwasser hat Zugang zum noch nicht verfestigten Magmenkörper und beeinflusst die magmatische Kristallisation. Wir schlagen vor, das Verständnis der Unterkrustenbildung bei Langsamem Spreizen durch Arbeiten im Trinity Ophiolith (USA) zu erweitern und die neuen Konzepte zu testen. Die dort auftretenden gabbroiden Intrusionen innerhalb einer Mantelumgebung sind vermutlich die besten an-Land Analoge für Langsames Spreizen. Wir wollen den detaillierten Aufbau eines dieser Gabbrokörpers beispielhaft durch eine Kartierung, Phasenpetrologie und Haupt- und Spurenelementgeochemie bestimmen. Wir glauben damit die aktuellen Fragen der (sukzessiven?) Platznahme, der Organisation der hydrothermalen Alteration, der Fraktionierungsmechanismen, der Resorption früherer Kruste, sowie der Bedeutung der intergranularen Schmelzperkolation und Kompaktion angehen zu können. Da zudem in der Arbeitsgruppe Fahrtenteilnehmer der beiden supertiefen IODP Bohrungen 1309D und 1256D an den jeweiligen Gabbroproben arbeiten, erwarten wir intensive Synergieeffekte, die dem beantragten Projekt zu Gute kommen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Jürgen Koepke
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Herbert Palme, bis 12/2008
 
 

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