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Alttibetische Annalen: Eine umfassende Textgrammatik. Teil II

Antragstellerin Dr. Joanna Bialek
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 324476415
 
Das geplante Projekt befasst sich mit einem der in der Forschung unterrepräsentiertesten Gebiete der Tibetologie und insbesondere der tibetischen Linguistik: Der Grammatik des Alttibetischen. Datiert auf das 7. - 10. Jh. ist Alttibetisch die älteste historische Phase der tibetischen Sprachen und zugleich eine der ältesten dokumentierten tibetobirmanischen Sprachen im Allgemeinen. Das vorliegende Forschungsvorhaben soll einen ersten Schritt darstellen, um diese Lücke in der Dokumentation der tibetischen Schriftsprachen zu schließen. In diesem Zusammenhang besteht das Hauptanliegen des Projekts darin, die erste ausführliche grammatische und lexikalische Beschreibung eines alttibetischen Texts, der Alttibetischen Annalen I (OTA-I; PT 1288 & ITJ 750), zu liefern. Das Folgeprojekt „Alttibetische Annalen: Eine umfassende Textgrammatik. Teil II“ baut auf dem ersten Projekt auf. Sein zentrales Anliegen is die Ausarbeitung ausgewählter Themen zur Syntax und zum Diskurs, die auf einer neuen Rekonstruktion der Verbsemantik und -morphologie im Alttibetischen basiert. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen vor allem syntaktische Kategorien des Subjekts und des Objekts, die Deletion von Argumenten sowie die Verknüpfung von Teilsätzen.Als sekundäres Ziel des Forschungsvorhabens wird ein Open-Access-Wörterbuch online veröffentlicht, das die Ergebnisse der lexikologischen Analysen des Vokabulars der Alttibetischen Annalen I & II enthalten soll. Zusätzlich sollen eine morphosyntaktische Annotation der Texte der OTA-I sowie eine neue Übersetzung der OTA-I & II (Or.8212/187) vorbereitet werden.Das Projekt wird unter Zusammenführung verschiedener methodischer Ansätze aus der Philologie sowie der deskriptiven und historischen Sprachwissenschaft realisiert. Dank der im Projekt erzielten Forschungsdaten soll eine Grundlage geschaffen werden, auf der in Zukunft historisch-linguistische Analysen nicht nur des Tibetischen sondern auch anderer tibetobirmanscher Sprachen basieren können. Die geplanten Grundlagenarbeiten im Bereich der tibetischen Sprachwissenschaft sind von besonderer Bedeutung für die Erforschung der späteren Phasen der Sprachentwicklung, darunter auch für die Dialektologie. Die geplante Textgrammatik wird ebenfalls unser Verständnis der Grammatikalisierung und des lexikalischen Wandels vertiefen, die zwischen dem Alttibetischen und den modernen tibetischen Sprachen stattgefunden haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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