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Subject Area Musicology
European and American Literary and Cultural Studies
Term from 2016 to 2024
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 324885209
 
Final Report Year 2024

Final Report Abstract

Das Netzwerk hat einen intensiven Austausch zweier unterschiedlicher Wissenschaften mit einem gemeinsamen Forschungsgegenstand ermöglicht, nämlich die US-amerikanische populäre Musik. Während die Amerikanistik diese Musik hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt ihrer kulturellen Bedeutung in ihren kulturellen Kontexten betrachtet hat, hat sich die Musikwissenschaft stark auf formal-ästhetische Aspekte konzentriert. Beide Fächer weisen sozusagen in ihrer gängigen Praxis genau jene Lücke auf, die das jeweils andere Fach füllen kann. Wirklich interdisziplinäre Arbeit in diesem Sinne fand bislang sehr selten statt und war stark an Einzelpersonen und deren Kompetenzen gebunden. Das Netzwerk hingegen schuf zum ersten Mal in der deutschen Wissenschaftslandschaft einen größeren strukturellen Rahmen für einen solchen Austausch. Die Arbeit und die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit waren so erfolgreich, dass sie wirklich nachhaltige Veränderungen in beiden Fächern hervorgebracht haben—natürlich nicht in der Gesamtheit der Disziplinen, aber zumindest insofern, als jeweils eine Gruppe von Wissenschaftler*innen in Zukunft unweigerlich einen Blick auf ihren Forschungsgegenstand werfen wird, der immer schon von zwei Perspektiven gedacht wird und nicht die andere Perspektive als optional betrachtet. Die persönlichen Kooperationen über das Netzwerk hinaus belegen, dass hier wirklich ein Wandel vorliegt, der sich wiederum in weiterer Betreuungs-, Organisations- und Publikationsarbeit fortsetzen wird und mittelfristig auch einen messbaren Einfluss auf die Fachkulturen haben wird. Als positive Überraschung hat sich die Vieldeutigkeit des zentralen Begriffs „Americana“ entpuppt, da sich der interdisziplinäre Findungsprozess unerwartet stark und anhaltend über eine Verhandlung der Bedeutungen dieses Konzepts vollzogen hat. Dies war in gewisser Weise zu erwarten, da wir diese konzeptuelle Offenheit gesucht hatten, und doch war nicht absehbar, dass die Theoriebildung dann stärker auf diesen Begriff abzielen würde als auf die Unterkategorien der Ästhetik, Authentizität und Performance, die sicherlich nicht weniger diskussionswürdig schienen. Im Zuge dieser Begriffsverhandlungen hat sich auch schnell herauskristallisiert, dass die amerikanische Kategorie „race“ den Refrain unserer Untersuchungen darstellen würde, zu dem man immer wieder zurückkehrt. Auch wenn der Antrag diese Kategorie durchaus schon mitreflektiert hat, war dies offenbar doch so unterentwickelt, dass ein/e Gutachter/in anmahnte, man möge dem mehr Raum geben; insofern kam diese Entwicklung nicht ganz überraschend, war aber doch in ihrer Intensität und Fruchtbarkeit nicht zu erwarten. Natürlich war die Corona-Pandemie die unangenehmste und schwerwiegendste Überraschung während des Projekts, wodurch eine öffentlichkeitswirksame Abschlussveranstaltung leider unmöglich gemacht wurde. Die abschließende Buchpublikation konnte beispielhaft zeigen werden, wie ein interdisziplinärer Diskurs zwischen beiden Fächern gewinnbringend startinden kann. Und in den auf die Projektlaufzeit folgenden Initiativen einzelner Projektmitglieder wird dieses auch in die Tat umgesetzt.

Publications

 
 

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