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Vorarbeiten zu einer Grammatik der hieroglyphischen Urkunden der 18. Dynastie - Die königlichen Stelen bis einschließlich Amenophis III.

Antragsteller Dr. Marc Brose
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325109157
 
Aus der 18. Dynastie des Alten Ägypten (ca. 1530-1292 v. Chr.) ist eine große Anzahl solcher hieroglyphischer Texte überliefert, die im aktuellen ägyptologischen Diskurs unter dem Begriff Dekorum kursieren. Zum überwiegenden Teil sind sie gesammelt in der Edition der Urkunden der 18. Dynastie, welche bis heute das materielle Grundgerüst zur Erforschung jeglicher Bereiche der Geschichte der 18. Dynastie darstellt. Auf sprachlicher Ebene dagegen wurden und werden diese Texte bislang stark vernachlässigt. In der Regel typologisch als eine späte Stufe des Klassisch-Mittelägyptischen bewertet, zudem ob ihrer Inhomogenität als eigenständiges Korpus kaum im Detail untersucht, fristen sie innerhalb der Erforschung der ägyptischen Sprache ein Schattendasein und werden bis in jüngste Zeit pauschal als Zeugnisse für das weit zurückliegende Klassische Mittelägyptisch des Mittleren Reiches (ca. 2000-1700 v. Chr.) herangezogen, obgleich sie sich bei etwas eingehender Observierung nicht selten als merklich abweichend davon herausstellen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke in der Erforschung der ägyptischen Sprache zu schließen. Anhand eines ausgewählten Sets an grammatikalischen Schwerpunkten (Verbalsystem, Pronominalsystem, kleine Wörter der Functional Language in Vorkommen und Gebrauch) sollen die Charakteristika des Idioms der Dekorumstexte der 18. Dynastie erfasst werden. Die Aufarbeitung des Materials wird dabei statistisch auf der Basis der mittelägyptischen Grammatik vorgenommen. Als repräsentatives Auswahlkorpus wurden die königlichen Stelen der 18. Dynastie bis einschließlich Amenophis III. bestimmt, weil sie ein Mindestmaß an Homogenität aufweisen und durchweg zeitgenössische Kompositionen darstellen. Des Weiteren erfolgen verschiedene Vergleiche auf diachroner Ebene mit den das Korpus umrahmenden Hauptstufen der ägyptischen Sprache - Mittel- und Neuägyptisch -, sowie den königlichen Stelen der späten 17. Dynastie und denen der Amarna- und Nachamarma-Periode, um schließlich das Idiom der königlichen Stelen der 18. Dynastie im Labyrinth der ägyptischen Sprachgeschichte präzise verorten zu können. Als Zugabe ist die Einarbeitung dieser Texte in die Datenbank Thesaurus Linguae Aegyptiae, die vom Projekt Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der Ägyptischen Sprache. Text- und Wissenskultur im Alten Ägypten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und der Sächsischen Akademie zu Leipzig gepflegt wird, vorgesehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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