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Evaluierung von Begrünungsstrategien als systematische Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen der Urbanisierung. Konzipierung eines Bewertungskonzeptes und Erprobung am Beispiel essbarer Städte in Deutschland.
Antragstellerin
Dr. Martina Artmann
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326015139
Städte sind mit einer steigenden Komplexität der Stadtentwicklung konfrontiert. Es bedarf daher systematischer Lösungen, die mit geringem Implementierungsaufwand eine breite Wirkung für Umwelt und Mensch entfalten. Die Lebensmittelproduktion in Städten im Rahmen (peri-)urbaner Landwirtschaft (PUL) kann dabei als naturbasierte Lösung angesehen werden, welche in Abhängigkeit der Produktionsform einen positiven Beitrag zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Herausforderungen der Urbanisierung wie Förderung der Biodiversität, des sozialen Zusammenhalts oder dem lokalen Wirtschaftswachstum leistet. In Städten kann ein Mosaik aus unterschiedlichen Formen von PUL gefunden werden (z.B. Gemeinschaftsgärten, vertikale Landwirtschaft, solidarische Landwirtschaft). Das Wissen über die Vor- und Nachteile unterschiedlichen PUL-Formen ist jedoch fragmentiert und es fehlt einer systematischen Gegenüberstellung, inwiefern naturnahe und technologiebasierte Formen von PUL zu einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion in der Stadt beitragen. In diesem Fortsetzungsantrag wird das in den Vorarbeiten entwickelte integrative Bewertungssystem zur Evaluierung von PUL und essbaren Städten fortentwickelt und unterschiedliche Formen von PUL vergleichend bewertet. Im Fokus der Bewertung stehen zwei PUL-Formen: vertikale Landwirtschaft als Vertreter einer technologiebasierten PUL sowie solidarische Landwirtschaft, welche exemplarisch für eine naturnahe Form von PUL steht. Die vergleichende Evaluierung basiert auf einer multikriteriellen Bewertung und einem Analytischen Hierarchie Prozess und umfasst soziale, ökologische und ökonomische Bewertungsdimensionen und korrespondierende Ökosystemleistungen. Der Analytische Hierarchie Prozess und die multikriterielle Bewertung werden mittels Literaturrecherche und Onlinebefragungen von Experten (Stadtverwaltung, Nichtregierungsorganisationen, Praktiker) umgesetzt. Deutsche Städte werden in Abhängigkeit der Bevölkerungsdichte und des Urbanisierunsgrades als Fallstudien involviert. Das Fortsetzungsvorhaben liefert Grundlagenwissen zur systematischen Evaluierung unterschiedlicher PUL-Formen und deren Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensmitteproduktion in Städten. Durch die Erprobung des Konzeptes am Beispiel vertikaler und solidarischer Landwirtschaft leistet das Vorhaben zudem einen gesellschaftsrelevanten und stadtplanerischen Beitrag, indem innovative Strategien für eine nachhaltige PUL kritisch reflektiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen