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Medium Mensch - Medialisierungen des Humanen: Konstitutionen des Menschseins in der spätviktorianischen Literatur und Kultur

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32643341
 
Dieses Projekt beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Referentialität, Wahrnehmung und Repräsentation, so wie es um 1900 am Beispiel der Diskurse des Menschlichen in Literatur und Wissenschaft neu ausgehandelt wird. Es nimmt dabei die literarischen Repräsentationen des Humanen in ihrer Wechselwirkung mit wissenschaftlichen Ordnungsmechanismen wie der empiristischen Taxonomie, historisch-hermeneutischen Betrachtungsweisen und binären Ordnungsmustern wie etwa Geschlecht in den Blick. Zentral ist dabei, wie literarische Entwürfe in die Mechanismen der kulturellen Wissensproduktion eingespannt sind und welche normativen Vorstellungen vom Menschen dabei jeweils transportiert werden. Der Mensch ist dabei doppelt positioniert, als Gegenstand neuer wissenschaftlicher Verfahren sowie als Medium dieses Wissens. Das Projekt untersucht diese Problemstellungen anhand der spezifischen Überkreuzungen von literarischen und wissenschaftlichen Repräsentationsweisen. Für die literarischen Produktionen der Zeit bedeutet dies eine besondere Fokussierung auf die Vermögen (und Fehlbarkeiten) der menschlichen Wahrnehmung; nicht zufällig ist daher der phantastische Modus so dominant, denn er ermöglicht einen distanzierenden und trotzdem autoethnographischen Blick auf die spätviktorianische Gesellschaft und demonstriert gleichzeitig die Kontingenz jeder Medialisierung von Wissen. Der Befund phantastischer Schreibweisen ist jedenfalls immer, dass die Essenz des Menschlichen nicht darstellbar ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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