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Monochromatic flow profile sensor with time division multiplexing and calibration models für fluids

Applicant Dr. Lars Büttner
Subject Area Measurement Systems
Term from 2016 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 326649696
 
Final Report Year 2022

Final Report Abstract

Zur Untersuchung mikrofluidischer Strömungen ist hochauflösende Messtechnik unabdingbar. So ist zur Optimierung von Brennstoffzellen, Taschenlaboren u. a. eine genaue Kenntnis der vorliegenden Strömung notwendig. Der Laser-Doppler-Geschwindigkeitsprofilsensor (LDV-PS) erlaubt die hochauflösende Vermessung mikroskaliger Strömungen. Durch eine Zweifachmessung an zwei unterschiedlichen, durch Wellenfrontkrümmung verzerrten Streifensystemen können Position und Geschwindigkeit von Partikeln in der Strömung mit Mikrometerauflösung bestimmt werden. Bisher wurden allerdings nur Laboraufbauten realisiert, welche leicht zu modifizieren sind und an die experimentellen Rahmenbedingungen angepasst werden können. Für die Kommerzialisierung ist jedoch ein universell einsetzbares Messsystem nötig. Aus diesem Grund wurden in diesem Projekt offene Fragen zur universellen Einsetzbarkeit des LDV-PS untersucht. Dabei wurde zum einen auf die Robustheit bei störenden Reflexen geachtet, wie sie bei Messungen in Wandnähe auftreten können. Zum anderen wurde die Flexibilität des Messsystems für die Messung in verschiedenen Fluiden untersucht, da unter anderem der Brechungsindex einen Einfluss auf die Kalibrierung hat. Da zusätzlich zum Brechungsindex die Eindringtiefe Einfluss auf die Kalibrierung hat, wurde ein Kalibriermodell entwickelt, welches die Umrechnung einer an Luft aufgenommenen Kalibrierung in ein beliebiges Medium in beliebiger Eindringtiefe mit beliebig vielen Phasenübergängen erlaubt. Ein Anwender benötigt daher ausschließlich die Kenntnis über den Anwendungsfall und die Kalibrierung, welche werksseitig ermittelt werden kann. Somit ist der Einsatz des LDV-PS unabhängig vom Anwendungsfall mit gleichbleibender Messunsicherheit möglich, wodurch die Einsetzbarkeit auf beliebige Fluide erweitert wird. Störende Reflexe in Wandnähe konnten durch den Einsatz fluoreszierender Partikel unterdrückt werden. Das von mit Farbstoffen markierten Partikeln emittierte Fluoreszenzlicht hat eine andere Wellenlänge als die Laser des LDV-PS. Daher kann das Streulicht mit einem geeigneten Filter unterdrückt werden. Der Einsatz fluoreszierender Partikel erforderte die Nutzung eines monochromatischen Sensors, wodurch Dispersionseffekte in Flüssigkeiten eliminiert wurden. Sowohl durch die Unterdrückung des Störlichts als auch die Eliminierung der Dispersionseffekte entfallen wesentliche Unsicherheitsbeiträge. Das Messsystem ist daher robuster und für den Einsatz in schwierigen Messumgebungen geeignet. Da die Fluoreszenzintensität im Allgemeinen temperaturabhängig ist, wurde untersucht, wie diese Eigenschaft zur Messung der Temperatur genutzt werden kann. Es wurde ein Konzept demonstriert, mit dem sich gleichzeitige Messung des Geschwindigkeits- und Temperaturprofils ermöglicht. Damit werden zusätzliche Anwendungsgebiete wie z. B. Wärmeübergangsmessungen eröffnet. Die Erkenntnisse des Projekts flossen in einen Demonstrator, welcher in verschiedene Strömungsumgebungen erprobt wurde. Die Möglichkeit des Einsatzes in unterschiedlichen Strömungen unterschiedlicher Fluiden konnte gezeigt werden. Die in diesem Projekt durchgeführten Arbeiten können zur Realisierung eines hochauflösenden Messsystems zur Geschwindigkeits- und Temperaturmessung bspw. durch einen Messtechnikanbieter wie ILA genutzt werden. Einsatzgebiete finden sich überall dort, wo Strömungen mit hohen Geschwindigkeitsgradienten vermessen werden sollen, bspw. Grenz- oder Scherschichten oder in der Mikrofluidik. Beispielanwendungen reichen von Spaltströmungen, Strömungen in Brennstoffzellen und Mikrokanälen bis hin zur Turbulenzforschung.

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