Detailseite
Projekt Druckansicht

Kratonische Manteleklogite als paläodynamische Archive

Antragstellerin Dr. Sonja Aulbach
Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 327589446
 
Die Mineralogie und Zusammensetzung von Eklogitxenolithen aus der kratonischen Mantellithosphäre zeigen, dass sich ihre Protolithe in alten Ozeanböden nach Dekompressionsschmelzen an divergenten Plattengrenzen bildeten. Wie moderne mittelozeanische Rückenbasalte beproben sie somit den chemischen, Redox- und Temperaturzustand des obersten konvektierenden Mantels (OKM). Schmelzverlust während ihrer Metamorphose trug möglicherweise zum Wachstum der kontinental Kruste (KK) bei. Als seltene Proben der archaischen und proterozoischen ozeanischen Kruste könnten Manteleklogite daher wertvolle Informationen zu verschiedenen Aspekten der Paläogeodynamik liefern, die bislang noch nicht ausgeschöpft wurden. Da die Grundlagen zur Erkennung primärer und sekundärer Signaturen ihrer mehrstufigen, komplexen Entwicklung geschaffen sind, hat diese Untersuchung zum Ziel, (1) die Ursprünge einer großen Zahl von Manteleklogiten aus verschiedenen Kratonen und tektonischen Settings mithilfe einer umfangreichen Liste von Haupt- und Spurenelementdaten, sowie der Analyse von radiogenen und stabilen Isotopen und Fe3+/Fe2+ zu untersuchen; (2) Die ursprünglichsten Proben zu verwenden, um neue Einblicke in die chemische Zusammensetzung sowie den Redox- und Temperaturzustand des OKM zu erhalten, welche einen starken Einfluss auf Geodynamik und Elementzyklen besitzen; (3) Die Verbindung zwischen Schmelzverlust und regionaler KK im Hinblick auf die chemische Zusammensetzung und das Alter von Manteleklogiten zu testen. Die Untersuchung von Eklogitxenolithen aus dem Colorado Plateau, welche Teil des gut untersuchten modernen Ozeanbodens waren, der mit der Farallonplatte subduziert wurde, wird es erlauben sicherzustellen, dass alte Manteleklogite zuverlässige Proben des OKM darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung