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Geschichte der europäischen Verwaltungssprachen und ihrer Reformen, 1750-2000: Vergleichende und transnationale Perspektiven
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Fisch
Mitantragsteller
Professor Dr. Peter Becker
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32808188
Verwaltungssprache ist ein genuin interdisziplinäres Thema von erheblicher politischer Relevanz. Es wird von verschiedenen Disziplinen bearbeitet: Linguisten interessieren sich für die Terminologie, Syntax und Sprachpragmatik, Soziologen und Anthropologen verfolgen die Rolle der Sprache für eine erfolgreiche Interaktion des Verwaltungssystems mit seiner Umwelt und Historiker und Verwaltungswissenschaftler beschäftigen sich mit dem Stil von amtlichem Schrifttum und der Kommunikation innerhalb der Ämterhierarchie bzw. zwischen Amt und Bevölkerung. Bisher fehlt eine vergleichende Untersuchung über einen längeren Entwicklungszeitraum, die dieses Forschungsprojekt in die aktuelle Diskussion einbringen will. Dadurch kann die Rolle der Verwaltungssprache für das Funktionieren des bürokratischen Apparats und für die Kommunikation zwischen Staat und Bürgern ebenso rekonstruiert werden, wie die Einflüsse der politischen Kultur auf die Entwicklung der Verwaltungssprache.Das Fehlen einer vergleichenden Untersuchung ist nicht auf einen Mangel an Problembewusstsein, sondern auf forschungspraktische Schwierigkeiten zurückzuführen: Beamte haben in den vergangenen Jahrhunderten erhebliche Mengen von Akten produziert. Eine vergleichende Studie zur Verwaltungssprache und ihrer Veränderung kann daher schon wegen ihrer Menge nicht systematisch auf die Verwaltungstexte insgesamt zurückgreifen, sondern muss sich auf die Reformprojekte und die öffentliche Kritik konzentrieren. Diese Texte enthalten empirische Beobachtungen zu den Sprechakten der Beamten, die aus einer politischen und sprachsoziologischen Perspektive kritisiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich