Detailseite
Projekt Druckansicht

Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901). Vollständige und ausschließlich digitale Edition, Einleitung, Kommentar und Register

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 332784868
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die vielfältig überlieferte, gleichwohl lückenhafte Korrespondenz des Rostocker, später Erlanger Geschichtsprofessors Karl Hegel (1813-1901), Sohn des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831), aus der Zeit von 1819 bis 1901 bietet von den 1830er Jahren an einen breiten Einblick in die deutsche Universitätsgeschichte und in die in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstehende außeruniversitäre Geschichtsforschung am Beispiel der 1858 gegründeten HiKo. Die Herausgabe von 27 Bänden „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ unter Karl Hegels Leitung verdeutlicht vor dem Hintergrund der deutschen Nationalbewegung und der Reichseinigung im Zeitalter des aufstrebenden Bürgertums erstmals die Fruchtbarkeit fächerübergreifender Zusammenarbeit an einem editorischen Großprojekt, an dem neben Historikern vor allem auch Germanisten und Juristen mitgearbeitet haben. Mit der vollständigen, ausschließlich digitalen Edition der wissenschaftlichen Korrespondenz Karl Hegels wird ein zentraler Aspekt der wesentlich durch die Anwendung der historisch-kritischen Methode erfolgten Formierung der Geschichtswissenschaft als geisteswissenschaftlicher Disziplin durch sein Briefwerk beleuchtet. Über Karl Hegels Schriftwechsel erschließen sich zudem umfangreiche, das Fach weit überschreitende wissenschaftliche Netzwerke und Kommunikationsstrukturen, die zur Umsetzung eines solchen Großprojektes erforderlich waren. Deutlich wird die über die Universitäten und die HiKo weit hinausgehende enge Vernetzung mit anderen wissenschaftlichen Institutionen wie den MGH in Berlin, dem Germanischen Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg, zahlreichen staatlichen und privaten Archiven, insbesondere Stadtarchiven, sowie Bibliotheken im deutschen Sprachraum und deren Leitern und Mitarbeitern. In den Briefen Hegels mit seinen etwa 300 Korrespondenzpartnern und Korrespondenzpartnerinnen – auch aus den Familien vor allem seines Bruders Immanuel Hegel (1814-1891) und seiner Ehefrau Susanna Maria Hegel, geb. Tucher (1826-1878) – entsteht ein exemplarisches Panorama gelehrten Lebens und Arbeitens im 19. Jahrhundert, das auch für Forschungsfragen anderer Disziplinen wie Sozial-, Landes-, Alltags-, Geschlechter-, Wissenschafts-, germanistische Sprach- und Literatur-, Bibliotheks-, Buch- und Verlags-, Kirchen-, Medizin-, Kunst-, Verfassungs-, Verwaltungs-, Rechts-, Wirtschafts-, Eisenbahn- oder Tourismusgeschichte anschlussfähig ist. Im Blick auf einzelne Korrespondenzpartner eröffnet der Materialreichtum der Briefe Perspektiven für wissenschaftliche Biographien etwa des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und mehrfachen preußischen Staatsministers Eduard Heinrich (von) Flottwell (1786-1865) oder des hohen preußischen Verwaltungsbeamten und Konsistorialpräsidenten von Berlin und Brandenburg Immanuel Hegel, die ein Desiderat der Forschung sind, aber auch für zahlreiche Gelehrtenbiographien.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung