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Kompetenzentwicklungen und Bildungsentscheidungen von Kindern mit Migrationshintergrund in der Sekundarstufe

Applicant Professorin Dr. Sandra Buchholz, since 10/2012
Subject Area General and Domain-Specific Teaching and Learning
Term from 2006 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5470979
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Primäre Effekte: In Bezug auf die schulischen Leistungen von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund konnten Unterschiede aufgezeigt werden, die über schichtspezifische Disparitäten hinausgehen und die ethnische Zugehörigkeit betreffen. Diese Leistungsunterschiede sind ausschlaggebend für Variationen nach ethnischer Herkunft beim Übertritt in die Sekundarstufe. Für die Annahme, dass Leistungsunterschiede im Laufe der Primarstufe zunehmen, konnte keine Bestätigung gefunden werden. Sekundäre Effekte: Für Kinder mit Migrationshintergrund konnten positive sekundäre Effekte der ethnischen Herkunft nachgewiesen werden: Bei gleichen schulischen Leistungen treten sie nach der Primarstufe eher auf anspruchsvollere Schulformen über. Zur Erklärung der hohen Bildungsaspirationen von Eltern mit Migrationshintergrund im Allgemeinen und von Eltern türkischer Herkunft im Besonderen wurden zwei in der Literatur diskutierte Hypothesen, nämlich die Immigrant-Optimism-Hypothese und die Informationsdefizit-Hypothese aufgegriffen und anhand quantitativer und qualitativer Methoden erweitert. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Bildungsaspirationen im Bildungsverlauf konnte bei Eltern mit Migrationshintergrund und hier insbesondere bei jenen türkischer Herkunft eine Abnahme in der Sekundarstufe festgestellt werden. Dies kann als Desillusionierung infolge der Konfrontation mit institutionellen Restriktionen verstanden werden. Tertiäre Effekte: Hinsichtlich der Lehrerempfehlungen am Ende der Grundschulzeit lässt sich unter Kontrolle der sozialen Herkunft keine Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund feststellen. Die empirischen Befunde bestätigen allerdings tertiäre Effekte der sozialen Herkunft, von denen Kinder mit Migrationshintergrund wiederum häufiger als Einheimische betroffen sind.

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