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Mittelalterliche Handschriften: Anschaffung eines vollständigen Satzes der REGISTRA VATICANA und AVENIONENSIA auf 666 CD-Rom

Subject Area Medieval History
Term Funded in 2007
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 33483533
 
Die Briefe und Urkunden der mittelalterlichen Päpste sind trotz ihrer hervorragenden Bedeutung für die europäische Geschichte bis zum heutigen Tage nur unzureichend erschlossen. Während die Überlieferung bis 1198 im wesentlichen aus den Empfängerarchiven erhoben werden muss, liegt ab Innozenz III. (1198-1216) die nahezu geschlossene Serie der päpstlichen Register am Archivio Segreto Vaticano vor. Dieser zentrale Quellenbestand zur Geschichte des Hoch- und Spätmittelalters ist nur zu einem geringen Bruchteil ediert und wird schon aus quantitativen Gründen nie vollständig im Druck erscheinen können. Dennoch ist die Forschung an diesen Bänden seit je intensiv geführt worden. Als eigenes Erschließungsinstrument liegt seit 1981 das ¿Inventario dei Registri vaticani von Martine Giusti in den Collectanea Archivi Vaticani, Bd. 8 vor; doch kann hierdurch die Konsultation der einzelnen Volumina nur erleichtert, nicht ersetzt werden. Daher ist es sehr zu begrüßen, daß mehrere bedeutende Reihen inzwischen digitalisiert wurden. Es handelt sich zum einen um die REGISTRA VATICANA 1 -545 von Papst Johannes VIII. (872-882) bis zu Pius II (1458-1464), die REGISTRA AVENIONENSIA 1-120A (1309-1376) sowie die REGISTRA SUPPLICATIONUM 1 - 265 (Clemens VI - Martinus V), 479-509 (Calixtus III.) und 961-1169 (Alexander VI). Aus konservatorischen Gründen werden selbst dem Forscher vor Ort nur mehr die Reproduktionen zur Verfügung gestellt. Sie können auch in Form von CD-Roms erworben werden. Jede CD wird zu einem Einzelpreis von ¿ 120 vertrieben, für Gesamtbestellungen gelten Rabatte von jeweils 30% (d.h. 84 ¿ je CD). In Deutschland sind nur einzelne Päpste betreffende Segmente, jedoch kein vollständiger Satz dieser zentralen Quellenpublikation vorhanden. Die Forschung ist nach wie vor gezwungen, Auslandsreisen zu unternehmen (entweder nach Rom oder nach St. Louis, Miss., wo sich der einzige vollständige Satz außerhalb Italiens befindet, vgl. http://www.slu.edu/libraries/vfl/index.html). Dieser Zustand erscheint bei den Suppliken vertretbar. Für die Briefregister, als Dokumentation der wichtigsten Zentrale pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter überhaupt, ist eine Verbesserung der Nachweissituation dringend geboten (vgl. die beigefügten Schreiben namhafter Mediävisten). Die CD-Rom-Serien enthalten verfilmte und danach digitalisierte mittelalterliche Archivalien; sie sind daher kein klassisches Bibliotheksgut und innerhalb einer Bibliothek auch nur mit erheblichem Aufwand bereitzustellen. Schon die Katalogisierung der Medien stößt auf größere Schwierigkeiten, da die nach bibliothekarischen Gesichtspunkten zu erhebenden Daten nicht alle erforderlichen Informationen abdecken; insbesondere wäre eine direkte Ordnung der Daten nach den tatsächlichen Archivsignaturen wünschenswert. Das können derzeitige Katalogsysteme nicht leisten. Umgekehrt enthalten die CD-Rom keine bibliographisch sinnvoll verwertbaren Titeleien, sondern lediglich ein Cover mit einem Papstportrait, dem Namen des jeweiligen Papstes und seiner Amtszeit sowie die auf ein Kürzel reduzierte Archivsignatur [z.B.: ¿Innocentius III 1198-1216). Reg. Vat. 4 ff. 29*+220 an.l.ll (1198-1200) , der Name des Archivs fehlt, ebenso das Erscheinungsjahr und die Bezeichnung des Inhaltes]. Das Gesamtcorpus ist für Universalbibliotheken auch von nachgeordnetem Interesse, da es weder konkrete Forschungsschwerpunkte eines Lehrstuhls abdeckt noch als direkte Ergänzung des eigenen Altbestandes dient. Es sollte aber verhindert werden, dass aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit in Deutschland unnötig Kleinsegmente beschafft werden.
DFG Programme Cataloguing and Digitisation (Scientific Library Services and Information Systems)
Applicant Institution Monumenta Germaniae Historica (MGH)
 
 

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