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Frühe Hirnplastizität: Reorganisation von Netzwerken in der "gesunden" Hemisphäre?

Antragsteller Professor Dr. Marko Wilke, seit 11/2019
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 337311228
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Gegenstand des Forschungsprojektes waren Untersuchungen zur Neuroplastitizität des sich entwickelnden Gehirns. Es wurden insgesamt 33 Patienten (23 mit perinatalen Infarkten, 10 mit postnatalen Infarkten) sowie 10 Kontrollen in unsere Studie eingeschlossen und umfassend bildgebend (mittels struktureller, funktioneller und Diffusions-MRT), neurophysiologisch (mittels transkranieller Magnetstimulation), neuropsychologisch (mittels P-ITPA, PPVT, TONI-4) und klinisch (mit dem Jebson-Taylor-Handfunktionstest) untersucht. Durch unsere Untersuchungen wurden die folgenden neuen Erkenntnisse über die Reorganisationsfähigkeit des sich entwickelnden Gehirns nach perinatalen Infarkten gewonnen. Für die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten konnte im Projekt gezeigt werden, dass selbst eine gut eingestellte Epilepsie einen entscheidenden Risikofaktor darstellt, für eine eingeschränkte Entwicklung sowohl verbaler als auch nonverbaler Funktionen. Im Widerspruch zur Crowding Hypothese entwickeln sich die verbalen und nonverbalen Fähigkeiten hier gleichförmig: wir fanden keinen Hinweis auf eine besondere Schonung der verbalen Fähigkeiten. Das neuroplastische Potential einer gesunden Hemisphäre reicht somit offenbar aus, eine weitestgehend normale kognitive Entwicklung nach perinatalen Infarkten zu ermöglichen, solange sich keine Epilepsie entwickelt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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