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Einzelne Farbzentren in Siliziumkarbid: elektrooptischer Zugang mittels epitaktischem Graphen

Fachliche Zuordnung Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 337455822
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Farbzentren in Siliziumkarbid (SiC) sind interessante Quantensysteme für photonische Quantentechnologien. Im Vergleich zu Diamant besteht hier die Möglichkeit, elektronische und optische Signale technologisch auf derselben Plattform zu verknüpfen. Im Projekt “Einzelne Farbzentren in Siliziumkarbid: elektrooptischer Zugang mittels epitaktischem Graphen“ haben wir untersucht, welche Rolle Graphen dabei spielen könnte, das auf der (0001)-Fläche von 4H-SiC epitaktisch in sehr guter Qualität wächst. In einem ersten Schritt haben wir durch Ionenimplantation neue optisch aktive Punktdefekte erzeugt. Insbesondere haben wir zwei neue Defekte (TS-Defekt und DI-Defekt) identifiziert, die beim Ausheilen mit sehr hohen Temperaturen entstehen. Wir konnten eine sequentielle Defektentstehung bei zunehmender Ausheiltemperatur verfolgen. Beide Punktdefekte haben besondere, sehr interessante Eigenschaften. Epitaktisches Graphen auf der SiC-Oberfläche haben wir für diese Untersuchungen zur Unterdrückung störender, leuchtender Oberflächendefekte verwendet. Durch den Einsatz von Graphenelektroden wird das Portfolio der experimentellen Methoden deutlich verstärkt. Diese Elektroden sind weitestgehend transparent und man kann einen darunterliegenden Defekt wie die Siliziumfehlstelle VSi in ihrer charakteristischen Wellenlänge feinabstimmen, ohne die Symmetrie zu verändern. Das wird wichtig werden, wenn man nur fast identische Farbzentren auf eine identische Wellenlänge abstimmen will. Betrachtet man Siliziumfehlstellen zwischen zwei entgegengesetzt geladenen Elektroden, so sind diese einem lateralen, symmetriereduzierendem Feld ausgesetzt, das zur spektralen Aufspaltung genutzt werden kann. Bei Verwendung von vier Graphenelektroden (Quadrupol) kann man durch Variation der Einstrahl- und Abstrahlrichtung und der Stärke des elektrischen Feldes ein räumliches Profil des Anregungsvektors ausmessen. Am Beispiel des TS-Defekts ließ sich zeigen, dass er einen Anregungsvektor besitzt, der die übernächsten Nachbarn im SiC-Kristall verbindet. Insgesamt hat sich gezeigt, dass transparente Graphenelektroden eine wertvolle Ergänzung des Methodenportfolios für die optische Untersuchung von Farbzentren darstellen, die insbesondere eine elektrostatische Beeinflussung der optischen Eigenschaften von Farbzentren ermöglichen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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