Entwicklung von (ir)reversiblen Protease-Inhibitoren
Final Report Abstract
Basierend auf dem Gerüst des marinen Naturstoffs Cyclotheonamid E4 wurde ein hochaffiner β-Tryptase-Hemmstoff entwickelt, der zum einen ein exzellentes Selektivitätsprofil innerhalb der Trypsin-ähnlichen Serinproteasen aufweist und zudem über ein hohes Maß an Stabilität gegen Abbauprozesse in humanem Serum und Plasma verfügt. Hierzu wurde das zyklische Pentapeptid strukturbasiert an drei Schlüsselstellen modifiziert: Zum einen wurde die α-Aminofunktion der (S)-2,3-Diaminopropansäure als Anknüpfungspunkt für den optimierten basischen S3-Liganden, ε-Aminohexansäure, genutzt, der es erlaubt die Determinanten der erweiterten Substratspezifität der β-Tryptase (Glu-217 und Asp-60B‘) zu adressieren. Zudem wurde der ursprüngliche S1-Ligand, α-Keto-β-homoarginin, durch β- Homo-3-aminomethylphenylalanin ersetzt, um einen vollständig reversibel bindenden Inhibitor zu erhalten und parallel dazu das Selektivitätsprofil weiter zu verbessern. Schließlich konnte die P1‘−P3-Brücke, die im Naturstoff strukturell durch das vinyloge Tyrosin gebildet wird, ohne die Flexibilität des zyklischen Pentapeptids signifikant zu verändern, durch eine Triazol-basierte Brücke ersetzt und damit gleichzeitig die Michael- Reaktivität aus dem zyklischen Gerüst eliminiert werden. Neben diesen Arbeiten wurde die Entwicklung (2S,3S)-Oxiran-2,3-dicarbonsäure-basierter irreversibler Cystein-Cathepsin-Inhibitoren erfolgreich vorangetrieben, die das Kernstück entsprechender Affinitätssonden bilden. Mit E-64c-Hydrazid haben wir eine neuartige Leitstruktur für die Entwicklung irreversibler Cathepsin C-Inhibitoren identifiziert. Darüberhinaus ist es bereits gelungen, die Affinität dieser Leitstruktur durch optimale Adressierung der S2-Tasche signifikant zu verbessern. Zudem konnten wir am Modellsystem Procathepsin L / Cathepsin L zeigen, dass Peptidsequenzen, die sich vom C-terminalen Teil der Propeptid-Domäne ableiten, erfolgreich genutzt werden können, um (2S,3S)-Oxiran-2,3-dicarbonsäure-basierte Inhibitoren zu entwerfen, die es erlauben neben Interaktionen innerhalb der Substratbindungsspalte auch definierte Bereiche auf der Proteaseoberfläche (Remote-Sites) zu adressieren.
Publications
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