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Systemanalytische Identifikation von sensomotorischen Störungen der Standreguilation

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34079180
 
Parkinson-Patienten zeigen eine gestörte Standstabilität. Wir konnten dies auf eine abnorm starke sensomotorische Rückkopplung und ein erhöhtes internes Rauschen (langsame Signalschwankungen) zurückführen. Therapien (L-Dopa, STN-Stimulation) normalisierten die Rückkopplung, während das Rauschen erhöht blieb. Das vorliegende Projekt untersucht nun die Ursachen dieser sensomotorischen Störungen beim M. Parkinson.Arbeitshypothese ist, dass (1) der vestibuläre Sinneskanal eine wesentliche Quelle des internen Rauschens ist, und dass (2) durch die Störung des frontostriatalen Systems das Rauschen, anders als bei Gesunden, nicht mehr situationsabhängig unterdrückt wird (fehlende Sensor-Wichtung). Die abnorme Rückkopplung interpretieren wir als Folge einer Fehladaptation. Wir wollen daher die vestibuläre Sensor-Wichtung bei Parkinson-Patienten untersuchen. Dazu führen wir spezifische Experimente auf einer Bewegungsplattform durch und verwenden bei der Datenanalyse eine neu entwickelte Parameteridentifikation. Des Weiteren überprüfen wir, ob (a) vergleichbare Störungen auch bei der Kopf- und Armmotorik der Parkinson-Patienten vorliegen, (b) die identifizierten Parameter die Standstörung beim M. Parkinson von der bei anderen neurologischen Erkrankungen diskriminieren, und (c) dabei ein Vorteil gegenüber den bisher verwendeten Messparametern (Schwank-Amplitude, -Geschwindigkeit, -Frequenz usw.) besteht. Wir postulieren, dass die systemanalytische Parameteridentifikation und dynamische Modellierung einen wichtigen Beitrag zur Therapie-Evaluation und zur Entwicklung neuer Therapien liefert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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